2024-11-13 15:10:51
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Not im Gazastreifen: Blinken drängt Israel zu längeren Kampfpausen

(AFP) Angesichts der katastrophalen Versorgungslage im Gazastreifen hat US-Außenminister Antony Blinken Israel zu längeren humanitären Kampfpausen im Krieg gegen die Hamas aufgerufen. Nötig seien "echte und längere Pausen in weiten Teilen des Gazastreifens", sagte Blinken am Mittwoch in Brüssel.

Derweil lief eine 30-tägige Frist aus, die die USA Israel für mehr Hilfslieferungen in den Gazastreifen gesetzt hatten. Der mit der Palästinenserorganisation Hamas verbündete Islamische Dschihad veröffentlichte indes ein neues Video einer mutmaßlichen israelischen Geisel.

Die Waffen müssten anders als bisher "Tage, nicht nur Stunden" schweigen, sagte Blinken bei seinem Besuch in Brüssel.

Die USA und die EU setzen sich seit Monaten für eine Waffenruhe im Gazastreifen sowie für die Freilassung der verbleibenden Geiseln in den Händen der Hamas ein.

Blinken und US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hatten der israelischen Regierung eine 30-tägige Frist bis diesen Mittwoch gesetzt, deutlich mehr Hilfslieferungen in den Gazastreifen zuzulassen.

Die scheidende US-Regierung unter Präsident Joe Biden hatte gedroht, ansonsten US-Militärhilfen für Israel zurückzuhalten.

Kurz vor Ablauf der 30-tägigen Frist öffnete Israel dann einen weiteren Grenzübergang für Hilfslieferungen. Über den Kissufim-Übergang seien seit Dienstag unter anderem "Lebensmittel, Wasser und medizinische Versorgung" in das Palästinensergebiet gebracht worden, hieß es von israelischer Seite.

Das UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA sowie weitere Hilfsorganisationen hatten die Öffnung als unzureichend bezeichnet. Im schwer zerstörten Gazastreifen wird eine Hungersnot befürchtet.

Am Mittwoch veröffentlichte die Palästinensergruppe Islamischer Dschihad ein neues Video, das eine der vor mehr als einem Jahr verschleppten israelischen Geiseln im Gazastreifen zeigen soll.

Ein junger bärtiger Mann gibt darin an, er heiße Sascha Trupanov und sei 29 Jahre alt. Es ist bereits das dritte vom Islamischen Dschihad veröffentlichte Video, das Trupanov zeigen soll.

Der Mann spricht über die in der zweiten Septemberhälfte gestarteten israelischen Militäreinsätze im Libanon sowie über die israelischen Luftangriffe auf den Iran Ende Oktober.

Zudem ruft er Israelis vor dem Hintergrund der Verhandlungen über eine Waffenruhe im Gazastreifen und die Freilassung der Geiseln dazu auf, den Druck auf ihre Regierung zu erhöhen.

Trupanov war während des beispiellosen Überfalls der Hamas und weiterer militanter Palästinensergruppen auf den Süden Israels im vergangenen Jahr aus dem Kibbuz Nir Oz entführt worden - zusammen mit seiner Partnerin Sapir Cohen sowie seiner Mutter und Großmutter.

Sein Vater war bei dem Hamas-Überfall auf Nir Oz getötet worden.

Die drei Frauen kamen im November im Zuge des bislang einzigen Abkommens zwischen Israel und der Hamas zur Geisel-Freilassung und einer Feuerpause im Gazastreifen frei.

"Ich bin sehr erleichtert, zu sehen, dass mein Sohn am Leben ist, aber sehr besorgt über das, was er sagt", erklärte Jelena Trupanov nach der Veröffentlichung des Videos laut einer Mitteilung des Forums der Geisel-Familien.

"Ich verlange, dass alles für seine sofortige Freilassung und die der weiteren Geiseln getan wird", sagte sie.

Die von Ägypten, den USA und Katar geleiteten Bemühungen um einen Waffenstillstand im Gazastreifen und die Freilassung der israelischen Geiseln sind seit Monaten erfolglos.

Am Samstag setzte Katar seine Vermittlertätigkeit so lange aus, bis beide Seiten "ihren Willen und ihre Ernsthaftigkeit" unter Beweis stellten.

Der Krieg im Gazastreifen war durch den beispiellosen Großangriff auf Israel am 7. Oktober 2023 ausgelöst worden.

Dabei wurden nach israelischen Angaben 1206 Menschen getötet, größtenteils Zivilisten. Zudem wurden 251 Menschen als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt.

Von den 97 Geiseln, die sich weiterhin dort befinden, sollen 34 bereits tot sein.

Die mit dem Iran verbündete Hisbollah-Miliz im Libanon hatte einen Tag nach dem Hamas-Überfall mit regelmäßigen Raketenangriffen eine zweite Front gegen Israel eröffnet.

Als Reaktion beschoss Israel Ziele im Nachbarland. Seit einigen Wochen hat die israelische Armee ihre Angriffe auf Ziele der Hisbollah im Libanon deutlich verstärkt und einen Bodeneinsatz begonnen.

Am Mittwoch meldete das libanesische Gesundheitsministerium erneut mindestens sechs Tote sowie 14 Verletzte bei einem israelischen Angriff auf den Ort Aramun im Süden Beiruts.

Zuvor hatte die israelische Armee Menschen zur Evakuierung aufgefordert, die in der Nähe von Gebäuden mit "Verbindungen zur Hisbollah" leben.

kbh/yb

CW

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