2024-11-29 01:08:56
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Tschad will Sicherheits- und Verteidigungsabkommen mit Frankreich aufkündigen

(AFP) Der Tschad will die Sicherheits- und Verteidigungsabkommen mit der ehemaligen Kolonialmacht Frankreich aufkündigen. "66 Jahre nach der Ausrufung der Republik Tschad ist es Zeit für den Tschad, sich voll und ganz zu seiner Souveränität zu bekennen und seine strategischen Partnerschaften anhand seiner nationalen Prioritäten neu zu definieren", teilte der Außenminister des zentralafrikanischen Landes, Abderaman Koulamallah, am Donnerstag im Onlinedienst Facebook mit.

Der Schritt markiere eine "historische Wende", schrieb Koulamallah weiter.

Die Aufkündigung der Abkommen bedeute aber keinen Bruch mit Frankreich, "wie im Niger oder anderswo", sagte er der Nachrichtenagentur AFP.

Das Nachbarland und weitere Länder der Sahelzone wie Mali und Burkina Faso hatten nach Militärputschen ihre Beziehungen zu Frankreich aufgekündigt und sich verstärkt Russland angenähert.

Paris zog seine Truppen aus den Ländern vollständig ab. Der Tschad gilt als einer der letzten Verbündeten Frankreichs in der Region.

Koulamallah machte keine konkreten Angaben zu einem Abzug der französischen Truppen.

Der Außenminister äußerte sich kurz nach einem Besuch seines französischen Amtskollegen Jean-Noël Barrot im Land. Koulamallah hatte bei einer Pressekonferenz im Anschluss an Barrots Gespräch mit Tschads Präsident Idriss Déby Itno betont, Frankreich müsse anerkennen, dass der "Tschad groß, reif geworden ist" und ein "souveräner Staat ist".

Eine ähnliche Ankündigung kam am Donnerstag auch aus dem Senegal, ebenfalls eine ehemalige französische Kolonie.

Paris werde seine Armeestützpunkte im Land schließen müssen, sagte Senegals Präsident Bassirou Diomaye Faye im Interview mit der AFP. "Der Senegal ist ein unabhängiges Land", sagte er zur Begründung.

Souveränität sei unvereinbar mit der Präsenz von ausländischen Militärstützpunkten im Land, fügte Faye hinzu.

Er betonte jedoch ebenfalls, dass diese Ankündigung keinen "Bruch" mit Frankreich einleiten solle. Stattdessen strebe der Senegal eine "erneuerte Partnerschaft" mit Paris an.

Sein Land wolle zudem mit so vielen Ländern wie möglich Partnerschaften pflegen, fügte Faye hinzu. Er begrüßte zudem, dass Frankreichs Präsident Emmanuel Macron kürzlich in einem Brief ein "Massaker" der französischen Armee an senegalesischen Kämpfern im Dezember 1944 einräumte.

Frankreich hatte bereits im Juni angekündigt, seine Truppen in afrikanischen Ländern weiter zu reduzieren.

Im Senegal und im Tschad sollten jedoch laut damaligem Stand weiterhin 100 beziehungsweise 300 Soldatinnen und Soldaten verbleiben.

CW

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