Libanesische Regierung: Sechs Tote bei israelischen Angriffen im Süden des Landes

(AFP) Bei israelischen Luftangriffen im Südlibanon sind nach Angaben der Regierung in Beirut am Samstag sechs Menschen getötet worden. In der Stadt Beit Lif habe es fünf Todesopfer gegeben, teilte das libanesische Gesundheitsministerium mit.

Bei einem Drohnenangriff auf die Ortschaft Deir Serjan sei ein weiterer Mensch getötet worden.

Die israelische Armee hatte zuvor erklärt, sie habe bei einem Angriff im Süden des Libanon einen Hisbollah-Kämpfer ins Visier genommen. Bei ihrem Vorgehen gegen "Aktivitäten, die eine Bedrohung" für Israel darstellten, habe die Armee "einen Hisbollah-Terroristen identifiziert, von dem eine Gefahr für die im Südlibanon stationierten Truppen" und eine "Verletzung der Waffenruhe" ausgegangen sei, hieß es in einer Mitteilung des Militärs.

Die Luftwaffe habe "den Terroristen getroffen".

Am 27. November war eine Waffenruhe im Libanon in Kraft getreten. Die Vereinbarung über die Feuerpause war nach unter internationaler Vermittlung zustandegekommen, nachdem sich der Konflikt zwischen Israel und der pro-iranischen Hisbollah-Miliz zuletzt verschärft hatte.

Ausgelöst worden war der Konflikt durch Raketenangriffe der Hisbollah auf Israel, die einen Tag nach dem Großangriff der mit der Hisbollah verbündeten radikalislamischen Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 begonnen hatten.

Auf den seit einem Jahr andauernden Beschuss aus dem Libanon griff Israel immer wieder Hisbollah-Ziele im nördlichen Nachbarland an. Mitte September hatte die israelische Armee ihre Angriffe dann deutlich verstärkt, zudem startete sie Ende September Bodeneinsätze im Südlibanon.

Israel hatte nach Inkrafttreten der Waffenruhe angekündigt, weiter gegen Bedrohungen aus dem Libanon vorzugehen, "falls die Hisbollah gegen das Abkommen verstößt und versucht, sich wieder zu bewaffnen".

Die israelische Armee führte seitdem vereinzelte Angriffe auf Hisbollah-Stellungen aus, von denen aus ihrer Sicht Verstöße gegen die Waffenruhe ausgegangen waren. Am Montag hatte die Hisbollah eine israelische Stellung angegriffen.

Der libanesische Ministerpräsident Nadschib Mikati rief die internationale Gemeinschaft am Samstag auf, "die anhaltenden Verstöße" Israels gegen die Waffenruhe zu stoppen und "aktiv zur Umsetzung der Waffenruhe beizutragen."

bfi