2024-12-22 13:54:02
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Syrien fährt "Einmischung" im Libanon zurück - Teheran bestreitet Einflussnahme

(AFP) Syrien will nach Angaben der neuen Machthaber im Land seine Einflussnahme im Libanon drastisch zurückfahren. Damaskus werde sich nicht länger "negativ in die Angelegenheiten des Libanon einmischen", sagte der Anführer der Islamistenmiliz Hajat Tahrir al-Scham (HTS), Ahmed al-Scharaa, am Sonntag in Damaskus bei einem Treffen mit hochrangigen Vertretern der drusischen Minderheit im Libanon.

Die neue syrische Führung "respektiert die Souveränität des Libanon, die Einheit seines Territoriums, die Unabhängigkeit seiner Entscheidungen und seine Sicherheitsstabilität".

Das Treffen zwischen dem HTS-Chef und den Drusenführern Walid und Tajmur Dschumblatt fand im Präsidentenpalast in Damaskus statt.

Syrien werde im Libanon "in gleicher Distanz zu allen" Seiten bleiben, betonte al-Scharaa, der bislang unter seinem Kampfnamen Mohammed al-Dscholani auftrat. Zugleich räumte er ein, dass Syrien bsiher für das Nachbarland eine "Quelle der Angst und Besorgnis" gewesen sei.

Walid Dschumblatt gilt seit langem als scharfer Kritiker des gestürzten syrischen Ex-Machthabers Baschar al-Assad und dessen Vorgängers Hafes al-Assad.

Er wirft den syrischen Behörden unter anderem vor, für die Ermordung seines Vaters 1977 während des Bürgerkriegs im Libanon verantwortlich zu sein.

Die syrische Armee war 1976 als Teil arabischer Streitkräfte in den Libanon einmarschiert, um den ein Jahr zuvor ausgebrochenen dortigen Bürgerkrieg zu beenden.

Stattdessen blieben syrische Truppen jedoch bis zu ihrem Abzug im Jahr 2005 in dem Nachbarland präsent, wo pro-syrische Gruppierungen wie die Hisbollah-Miliz fortan sämtliche Bereiche des politischen und militärischen Lebens beherrschten.

Der komplette Abzug der syrischen Armee erfolgte schließlich angesichts von Massenprotesten der Opposition im Libanon und großem internationalen Druck.

Die Opposition im Libanon warf Damaskus und der Hisbollah vor, unter anderem hinter dem Attentat auf den beliebten libanesischen Ex-Regierungschef Rafik Hariri zu stecken.

Vor zwei Wochen hatten HTS-Kämpfer und ihre Verbündeten Damaskus eingenommen und die jahrzehntelange Herrschaft der Familie Assad beendet.

Die HTS wurde bislang von vielen westlichen Regierungen, darunter die USA, als terroristische Organisation eingestuft. Zuletzt sicherte die Miliz jedoch zu, die religiösen und ethnischen Minderheiten Syriens zu schützen.

Derweil stritt Irans geistliches Oberhaupt, Ayatollah Ali Chamenei, ab, dass militante Gruppen in der Region als Teherans Stellvertreter agieren.

"Die Islamische Republik hat keine Stellvertretertruppen", sagte Chamanei am Sonntag vor Besuchern mit Blick auf die vom Iran angeführte und gegen Israel und die USA gerichtete sogenannte "Achse des Widerstands", zu der die Hisbollah im Libanon, die Huthis im Jemen und die radikalislamische Hamas im Gazastreifen gehören.

"Sie handeln nicht als unsere Stellvertreter", betonte Chamanei und drohte: "Wenn wir eines Tages etwas unternehmen wollen, brauchen wir keine Stellvertreterkräfte."

Der Iran zählte zu den wichtigsten Verbündeten von Assad.

Syriens Ex-Machthaber spielte lange Zeit eine strategische Rolle für Teheran, insbesondere bei ungehinderten Waffenlieferungen an die libanesische Hisbollah-Miliz, die ebenfalls in Syrien aktiv ist.

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