Freigelassene Hamas-Geiseln: Ein Deutsch-Israeli, eine Zivilistin und eine Soldatin
(AFP) Im Rahmen der Waffenruhe-Vereinbarung zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas sind am Donnerstag acht weitere Geiseln freigelassen worden. Unter ihnen sind der 80-jährige Deutsch-Israeli Gadi Moses, die Zivilistin Arbel Yehud, die laut Medienberichten ebenfalls familiäre Verbindungen nach Deutschland hat, und die Soldatin Agam Berger.
Das ist über die drei bekannt:
Gadi Moses, 80 Jahre alt:
Als die radikalislamische Hamas und mit ihr verbündete Gruppen am 7. Oktober 2023 den Kibbuz Nir Oz im Süden Israels überfielen, den der 80 Jahre alte Gadi Moses mitgegründet hatte, versuchte der Deutsch-Israeli mit den Islamisten zu verhandeln, um seine Familienmitglieder zu retten.
Am Ende wurde auch er verschleppt. Moses war der letzte seiner Familie, der sich noch in Geiselhaft befand.
Seine Ex-Frau Margalit Moses sowie die Tochter seiner Lebensgefährtin, Doron Asher Katz, und deren beiden Töchter Aviv und Raz, die alle am 7. Oktober 2023 beim Hamas-Überfall auf Israel entführt worden waren, waren bereits während der ersten Waffenruhe im November 2023 freigelassen worden.
Moses war der Lebensgefährte von Efrat Katz, die ebenfalls am 7. Oktober 2023 verschleppt und bei einem israelischen Militäreinsatz gegen die Entführer laut Armee "höchstwahrscheinlich" versehentlich erschossen worden war.
Moses hat drei Kinder und zehn Enkelkinder. Die Familie des Deutsch-Israelis bedankte sich am Mittwoch bei dem "israelischen Volk für seine Unterstützung".
Der Landwirt ist ein großer Weinliebhaber, er war an der Begründung des Weinanbaus in dem Kibbuz 2007 beteiligt.
Der mit der Hamas verbündete Islamische Dschihad veröffentlichte kurz vor der Freilassung am Donnerstag ein kurzes Video, das ihn mit der Geisel Abel Yehud zeigte, wie sich beide umarmen und lächeln.
Die Freilassung aber wurde für ihn zum Spießrutenlauf: Vermummte und bewaffnete islamistische Kämpfer führten ihn ebenso wie Yehud in Chan Junis durch eine schreiende und bedrohlich drängende Menschenmenge, bis der 80-Jährige endlich dem Internationalen Roten Kreuz übergeben wurde.
Im Dezember 2023 hatte der Islamische Dschihad bereits ein Video veröffentlicht, das Moses neben einer anderen Geisel, Elad Katzir, zeigte.
Der 47-jährige Katzir wurde später im Gazastreifen getötet und sein Leichnam an Israel übergeben.
Arbel Yehud, 29 Jahre alt
Yehud wurde am 7. Oktober 2023 zusammen mit der Familie ihres Verlobten Ariel Cunio aus dem Kibbuz Nir Oz entführt.
Sie hatte sich zunächst im Haus des Bruders ihres Partners versteckt - die Angreifer zündeten jedoch das Haus an und trieben so alle aus dem Versteck nach draußen. Yehuds Bruder Dolev wurde bei dem brutalen Überfall der Islamisten getötet.
Yehud interessiert sich nach Angaben ihrer Familie für Astronomie.
Sie arbeitete vor ihrer Entführung als Besucherbetreuerin im Institut Groovetech, das sich mit Technologie und Raumfahrt beschäftigt und in der Nähe von Nir Oz liegt, wo sie aufgewachsen ist. Kurz vor ihrer Geiselnahme war Yehud von einer Reise in Südamerika mit ihrem Partner zurückgekehrt, mit dem sie seit fünf Jahren zusammen ist.
Die Familie ihres Partners ist die Familie, von der die meisten Mitglieder - acht - als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt wurden.
Unter ihnen waren drei Kinder im Alter von drei bis fünf Jahren. Ariel Cunio und sein Bruder David befinden sich noch immer in den Händen der Hamas.
Yehud wurde während ihrer Geiselhaft zum vierten Mal Tante: Die Frau ihres am 7. Oktober 2023 getöteten Bruders Dolev brachte neun Tage nach dem Überfall ein Kind zur Welt.
Vor Yehuds Freilassung hatte der Islamische Dschihad am Montag ein Video der 29-Jährigen veröffentlicht, in dem diese verstört wirkte.
In der Aufnahme rief sie Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu auf, alles zu tun, um die Freilassung aller im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln zu erreichen.
Agam Berger, 20 Jahre alt
Berger leistete ihren Militärdienst in einer Überwachungseinheit an der Grenze zum Gazastreifen auf dem Stützpunkt Nahal Oz in der Nähe des gleichnamigen Kibbuz, als sie als Geisel genommen wurde.
Die vier weiblichen Geiseln, die am vergangenen Samstag freigelassen wurden, waren mit ihr gemeinsam entführt worden.
Zudem waren zwei weitere Soldatinnen aus dem Stützpunkt Nahal Oz entführt worden: Noa Marciano, deren Leichnam inzwischen nach Israel überführt wurde, und Ori Megidish, die von der israelischen Armee bereits im Oktober 2023 befreit wurde.
Die Familie von Berger erhielt im November 2023 erstmals Informationen zum Schicksal ihrer Tochter - durch den Anruf einer damals im Rahmen einer ersten Waffenruhe freigelassenen Geisel.
Ihr zufolge praktizierte Berger in Gefangenschaft weiter ihren jüdischen Glauben. Sie habe sich geweigert, am Sabbath für ihre Entführer zu kochen oder zu putzen.
Den anderen Gefangenen habe Berger Trost gespendet.
Berger, die eine Zwillingsschwester hat, kommt aus Holon, einem Vorort von Tel Aviv, und spielt seit ihrer Kindheit Geige.
gav/cp
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