2025-03-15 05:36:55
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Diakonie Katastrophenhilfe fordert ungehinderte Hilfslieferungen in Gazastreifen

(AFP) Angesichts der israelischen Blockade hat der Direktor der Diakonie Katastrophenhilfe, Martin Keßler, ungehinderte Hilfslieferungen in den Gazastreifen gefordert. "Die humanitäre Situation ist extrem prekär", sagte Keßler der Nachrichtenagentur AFP in einem Interview.

Neben humanitärer Hilfe sei eine dauerhaften Waffenruhe "das Allerwichtigste".

Keßler berichtete, er habe bei einem Aufenthalt im Gazastreifen in der vergangenen Woche die Auswirkungen der Blockade mitbekommen. "Die Preise gehen hoch", sagte er.

Dabei gehe es nicht nur um die Kosten für Nahrungsmittel, auch Energie oder Hygieneartikel würden bereits teurer. Andere Hilfsgüter, etwa Rollstühle, seien überhaupt nicht mehr verfügbar, ügte Keßler hinzu.

Die Organisationen, mit denen die Diakonie Katastrophenhilfe im Gazastreifen zusammenarbeitet, haben laut Keßler Sorge, dass die Preise wieder auf ihren Stand wie zu Kriegszeiten klettern.

"In absoluten Hochzeiten kostete ein Sack Reis 1800 Dollar", sagte Keßler und fügte hinzu: "Es muss wieder Nahrung hineinkommen, damit die Preise niedrig bleiben".

Vor etwa zwei Wochen hatte Israel eine Blockade der Hilfslieferungen in den Gazastreifen verkündet, eine Woche später wurden auch die Stromlieferungen unterbrochen.

Am Freitag forderten die Außenminister der G7-Staaten die "ungehinderte" Lieferung von Hilfsgütern und eine dauerhafte Waffenruhe.

Mit einem baldigen Wiederaufbaus des Gazastreifens rechnet Keßler nicht. "Das kann man vergessen, hier geht es ums Überleben", sagte er.

In einigen Städten, besonders in der Stadt Gaza, stehe laut Augenzeugenberichten fast kein Gebäude mehr. Die Leute schliefen in undichten Zelten oder in Ruinen, erklärte er.

Ein Wiederaufbau liege in weiter Ferne.

Die Infrastruktur sei ebenfalls schwer getroffen, erklärte Keßler: "Die Schulgebäude sind zerstört, genauso die Krankenhäuser". Die gesundheitliche Versorgung sei vollkommen von internationalen Hilfsorganisationen abhängig.

Zudem fehle den Menschen im Gazastreifen eine Perspektive, erklärte Keßler.

"Bei vielen herrscht eine fatalistische Haltung: Es kommt, wie es kommt", sagte er. Eines sei jedoch klar: In den Umsiedlungsplänen des US-Präsidenten Donald Trump sehe niemand im Gazastreifen eine Lösung.

"Die Pläne aus Ägypten haben wiederum ein wenig Hoffnung gemacht", fügte Keßler hinzu.

Trump hatte Anfang Februar vielerorts für helle Empörung mit seinem Vorschlag gesorgt, die rund zwei Millionen im Gazastreifen lebenden Palästinenser in Nachbarstaaten wie Ägypten und Jordanien umzusiedeln und anschließend aus dem Küstenstreifen eine "Riviera des Nahen Ostens" zu machen.

Als Reaktion darauf hatte die Arabische Liga einen Plan Ägyptens unterstützt, der auf eine Übernahme des Küstenstreifens durch die palästinensische Autonomiebehörde abzielt.

gav/mid

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