Laschet: Friedenstruppe für die Ukraine ohne USA kaum vorstellbar

(AFP) Der CDU-Außenpolitiker Armin Laschet hält eine US-Beteiligung an einer möglichen künftigen Mission zur Absicherung einer Waffenruhe in der Ukraine für unabdingbar. "Im Moment fehlt mir die Fantasie, wie eine Friedenstruppe für die Ukraine ohne die Amerikaner aussehen soll", sagte Laschet den Zeitungen der Funke Mediengruppe vom Samstag.

"Klar ist, dass es Truppen in der Ukraine geben muss, um eine Vereinbarung abzusichern. Ob das Soldaten aus Nato-Staaten sein können, ist völlig offen."

Laschet warb dabei für mehr Bemühungen, US-Präsident Donald Trump an Europa zu binden.

"Es bringt uns keinen Millimeter weiter, wenn wir uns jeden Tag ereifern über Donald Trump und uns über ihn lustig machen. Das ist keine Außenpolitik", sagte der frühere Unions-Kanzlerkandidat. "Man muss alles tun, Trump so eng wie möglich an Europa zu binden. Wir müssen dem Präsidenten klarmachen, dass es auch im amerikanischen Interesse ist, eng mit Europa zusammenzuarbeiten."

"Es gibt geopolitische Konflikte, nicht nur mit Russland, sondern auch mit China", sagte Laschet, der als möglicher Außenminister einer schwarz-roten Bundesregierung gehandelt wird, weiter.

"Trump wird uns auch noch mal brauchen."

Der seit Januar regierende Trump und seine Regierung haben sich in beispielloser Weise von Europa abgewandt und sich im Ukraine-Krieg den russischen Positionen angenähert. Deutschland und andere EU-Staaten versuchen deswegen mit massiven Rüstungsinvestitionen, die eigene Verteidigungsfähigkeit zu stärken.

"Wir dürfen uns natürlich nichts vormachen: Wir brauchen die Amerikaner für die Sicherheit der Ukraine und viele andere Dinge", sagte Laschet den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

"Aber wir müssen uns darauf vorbereiten, dass sie nicht mehr zur Verfügung stehen. Europa braucht eine neue Dynamik - bis hin zu einer Verteidigungsgemeinschaft."

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