Israel greift militärische Ziele in Syrien an - Aktivisten melden mindestens vier Tote

(AFP) Die israelische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben am Mittwoch mehrere militärische Ziele in Syrien angegriffen. Wie die israelischen Streitkräfte erklärten, wurden dabei militärische Einrichtungen getroffen, "die in den syrischen Stützpunkten Hama und T4 verblieben sind, sowie weitere verbleibende militärische Infrastrukturen in der Umgebung von Damaskus".

Aktivisten zufolge wurden bei den Angriffen auf den Militärflughafen von Hama mindestens vier Menschen getötet und weitere verletzt, darunter Mitarbeiter des syrischen Verteidigungsministeriums.

Syrischen Staatsmedien zufolge richtete sich einer der israelischen Angriffe gegen ein militärisches Forschungszentrum in Barseh nördlich von Damaskus.

Die staatliche syrische Nachrichtenagentur Sana berichtete zudem von einem Angriff nahe der zentralsyrischen Stadt Hama. Was genau getroffen wurde, wurde zunächst nicht angegeben.

Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte teilte jedoch mit, die Angriffe hätten "Flugzeuge und die Start- und Landebahnen des Militärflughafens in Hama" zum Ziel gehabt.

Die Angriffe in Damaskus hätten dem dort gelegenen Forschungszentrum und dem "Militärflughafen T4" gegolten.

Später erklärte die Beobachtungsstelle, dass die Einrichtungen infolge der Angriffe "vollständig außer Betrieb" gesetzt seien.

Das militärische Forschungszentrum in Damaskus ist eine Einrichtung des syrischen Verteidigungsministeriums.

Es war in der Vergangenheit bereits häufiger Ziel von Luftangriffen geworden, darunter 2018 auch durch die USA. Die westlichen Staaten gehen davon aus, dass das Forschungszentrum mit der Entwicklung von Chemiewaffen in Verbindung steht.

Seit dem Sturz des langjährigen Machthabers Baschar al-Assad im vergangenen Dezember hat Israel hunderte Luftangriffe in Syrien geflogen, um die dortigen Waffenbestände zu zerstören.

Es will dadurch nach eigenen Angaben verhindern, dass strategische Waffen in die feindliche Hände fallen. Zudem verlegte Israel Soldaten in eine von UN-Truppen überwachte Pufferzone in den Golanhöhen.

Das Außenministerium der neuen islamistischen Übergangsregierung in Syrien wirft Israel vor, eine Kampagne gegen "die Stabilität des Landes" zu führen.

Bereits Ende März hatte Israel binnen weniger Tage Angriffe gegen die syrischen Militärstützpunkte Tadmur und T4 geflogen, eine Militärbasis in Palmyra und einen etwa 50 Kilometer westlich der zentralsyrischen Stadt gelegenen Militärstützpunkt.

Dort sind nach Angaben der israelischen Armee militärische Einrichtungen verblieben.

kas