Schleswig-holsteinische Landtagsabgeordnete Nitsch zu neuer SSW-Chefin gewählt

(AFP) Der Südschleswigsche Wählerverband (SSW) wird zum zweiten Mal in seiner Geschichte von einer Frau geführt. Ein Parteitag wählte die Landtagsabgeordnete Sybilla Nitsch am Samstag im schleswig-holsteinischen Busdorf zur neuen Landeschefin, wie die auch im Bundestag vertretene Partei der dänischen und friesischen Minderheiten mitteilte.

Nitsch war bisher stellvertretende Landeschefin. Sie trat die Nachfolge von Christian Dirschauer an, der den Landesvorsitz freiwillig abgab.

Dirschauer hatte seinen Rückzug im März angekündigt und dies mit einer für seine Partei kontraproduktiven Ämterhäufung begründet.

Er ist seit Januar Vorsitzender der SSW-Fraktion im schleswig-holsteinischen Landtag. Als SSW-Landesvorsitzender amtierte Dirschauer seit Oktober 2021.

Nitsch erhielt auf dem außerordentlichen Landesparteitag rund 87 Prozent der Stimmen.

Sie ist parlamentarische Geschäftsführerin der SSW-Landtagsfraktion und nach Gerda Eichhorn die zweite weibliche Vorsitzende der Partei. Eichhorn führte den SSW zwischen 1997 und 2005. Zum stellvertretenden Landesvorsitzenden wählte der Parteitag den Kommunalpolitiker Svend Wippich, er erhielt über 95 Prozent der Stimmen.

Der SSW wurde 1948 als Partei der nationalen Minderheiten der Dänen und Friesen in Schleswig-Holstein gegründet.

Außerhalb des Bundeslands ist er nicht aktiv. Aufgrund von Sonderregelungen ist er bei Parlamentswahlen von der Fünfprozenthürde ausgenommen.

In der schleswig-holsteinischen Landespolitik ist der SSW seit Jahrzehnten eine feste Größe. Seit 2021 hat die Partei mit Stefan Seidler auch wieder einen Abgeordneten im Bundestag.

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