Die Unbekannte: Nina Warken wird neue Gesundheitsministerin
(AFP) Mit der Bekanntgabe der neuen Bundesgesundheitsministerin hat CDU-Chef Friedrich Merz für eine Überraschung gesorgt: Mit Nina Warken hatte so gut wie niemand gerechnet. Das räumt auch Merz selbst bei Warkens Vorstellung am Montag ein: "Den Name hatte kaum jemand auf dem Zettel." Mit der Gesundheitspolitik verband die CDU-Bundestagsabgeordnete allerdings bislang auch nur wenig - die 45-Jährige gilt eher als Innenpolitikerin.
Zuletzt war sie allerdings vor allem mit der Verwaltung der Unions-Bundestagsfraktion beschäftigt, als eine von drei parlamentarischen Geschäftsführern.
Zudem kümmerte sie sich als Generalsekretärin um die CDU in Baden-Württemberg. Der dortige CDU-Landeschef Manuel Hagel lobte Warken am Montag passend "als blitzgescheite Generalistin".
Sie könne sich "in Windeseile" in neue Materien eindenken – "weil sie dabei Interesse an Themen und Menschen hat".
Ob das reicht für ihre neue Aufgabe, die laut Merz "zu den schwierigsten in unserem Land zählt", wird Warken nun unter Beweis stellen müssen.
Groß öffentlich in Erscheinung getreten ist die studierte Juristin bislang nicht. Sie sei "jemand, der eher im Stillen wirkt", betont auch Merz.
Dabei hat sich die künftige Ministerin kontinuierlich hochgearbeitet.
Im Nordosten Baden-Württembergs wird Warken 1979 geboren, hier wächst sie auch auf. Sie studiert in Heidelberg Jura und tritt schon zu Studienzeiten der Jungen Union (JU) und der CDU bei.
Später wird sie auch stellvertretende JU-Bundesvorsitzende.
Parallel zum Studienabschluss folgen erste Schritte in der Lokalpolitik: Warken wird Mitglied im Stadtrat ihrer Heimatstadt Tauberbischofsheim - dem sie nun bereits seit 20 Jahren angehört - und für kurze Zeit auch im Kreistag des zugehörigen Landkreises.
Zudem arbeitet sie als Rechtsanwältin; in der Kanzlei ihres Vaters wird sie noch heute als Anwältin geführt.
In den Bundestag zieht sie zum ersten Mal 2013 über die baden-württembergische Landesliste ein. Im Parlament sitzt sie im Innenausschuss.
Bei der nächsten Wahl 2017 scheidet Warken zwar für kurze Zeit aus dem Bundestag aus.
Schon im Jahr darauf rückt sie aber für Stefan Harbarth, der ans Bundesverfassungsgericht wechselt, wieder ins Parlament nach. Sie befasst sich dort unter anderem mit der Pkw-Maut, dem Bundestags-Wahlrecht und der inneren Sicherheit.
2021 und 2025 schafft Warken jeweils die Wiederwahl in den Bundestag - als Direktkandidatin des Odenwald-Tauber-Wahlkreises.
Nun steht die verheiratete Mutter dreier Söhne vor ihrer bislang größten Aufgabe. Sowohl bei den Kranken- als auch den Pflegekassen gibt es Milliarden-Defizite.
Die künftige Koalition will diese in den Griff bekommen. Zudem soll die von Karl Lauterbach, Warkens SPD-Vorgänger im Gesundheitsministerium, initiierte Krankenhausreform weiterentwickelt werden.
Für all das wird die CDU-Politikerin verantwortlich sein.
Dabei wird sie es mit vielen, oft widerstreitenden, Interessen zu tun haben. Es sei eine Aufgabe mit "vielen, vielen unterschiedlichen Interessen", betont auch CDU-Chef Merz.
Dies zeigt sich bereits bei Warkens Benennung. Zahlreiche Gesundheitsverbände melden sich kurz darauf mit ihren Forderungen: Der AOK-Bundesverband mahnt Maßnahmen zur Beitragssatzstabilisierung in der Kranken- und Pflegeversicherung an, Apothekerverbände eine Reform der Apothekenvergütung und der Pflege-Arbeitgeberverband die Sicherung der pflegerischen Versorgung.
Anders als ihr Amtsvorgänger Lauterbach kann Warken bei ihrer künftigen Tätigkeit nicht auf jahrzehntelange Erfahrung in der Gesundheitspolitik zurückgreifen.
In der CDU wird dies allerdings auch als Vorteil gesehen - man erhofft sich einen frischen Blick. Die Aufgabe als Gesundheitsministerin erfordere "vor allem persönliche Stabilität, ein klares politisches Konzept und eine gute Orientierung", betont Merz - Eigenschaften, die er wohl Warken zuschreibt.
Mit Tino Sorge und Georg Kippels bekommt die Hobby-Tennisspielerin zudem zwei versierte CDU-Gesundheitspolitiker als Staatssekretäre an die Seite gestellt.
awe/hol
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