US-Stiftung für Hilfsgüter-Verteilung im Gazastreifen "in kommenden Tagen einsatzbereit"
(AFP) Eine für die Verteilung von Hilfsgütern im Gazastreifen gegründete private US-Stiftung will nach eigenen Angaben in Kürze ihre Arbeit vor Ort aufnehmen. Die seit Februar in Genf ansässige Stiftung Gaza Humanitarian Foundation (GHF) erklärte am Mittwoch, dass sie "in den kommenden Tagen einsatzbereit sein und die Menschen in Gaza ohne Verzögerung, Umleitung oder Diskriminierung mit Hilfsgütern versorgen" werde.
Die Stiftung betonte, sie werde die Vereinten Nationen und weitere im Gazastreifen tätige Organisationen nicht ersetzen.
Die GHF werde "die Logistik, die Sicherheit und den Zugang wiederherstellen, den die herkömmlichen Hilfsorganisationen verloren" hätten, hieß es in der Erklärung weiter.
Traditionelle Hilfsorganisationen könnten "die neuen sicheren Liefermechanismen von GHF nutzen, um ihre Hilfe zu leisten".
Das neue Modell schütze zudem die Mitarbeiter von Hilfsorganisationen, "die allzu oft ins Kreuzfeuer geraten" seien, hieß es. Zudem ermögliche es diesen Organisationen, "ihre Arbeit ohne Angst vor Diebstahl oder Missbrauch von Hilfsgütern auszuführen".
Zunächst würden vier "sichere Ausgabestellen" eingerichtet werden - drei im südlichen Gazastreifen und eine im zentralen Gazastreifen.
Weitere Standorte würden "innerhalb des nächsten Monats" eröffnet, auch im nördlichen Gazastreifen.
Um sicherzustellen, dass die Hilfsgüter "nicht an die Hamas oder kriminelle Organisationen weitergeleitet" würden, werde die GHF Sicherheitsunternehmen einsetzen, welche die Hilfsgüter von den Grenzübergängen zu den sicheren Verteilungsstellen transportierten.
Die GHF war im Zuge des zunehmenden internationalen Drucks auf Israel wegen seiner Blockade von Hilfslieferungen in den Gazastreifen gegründet worden.
Das US-Außenministerium hatte die Gründung der privaten Stiftung Anfang Mai verkündet. International wurde der Plan wegen der vermeintlichen Umgehung der UNO und anderer Hilfsorganisationen kritisiert.
Israel begründete die Blockade unter anderem damit, dass die im Gazastreifen herrschende islamistische Hamas die von der UNO und weiteren Organisationen gelieferten humanitären Hilfsgüter umgeleitet habe.
Die Vereinten Nationen weisen die Anschuldigungen zurück.
Am Montag waren erstmals nach mehr als elf Wochen Lastwagen mit Hilfsgütern in den Küstenstreifen gelangt. Am Dienstag erreichten 93 Lastwagen mit Hilfslieferungen das Palästinensergebiet.
Bei der Übergabe der Lieferungen habe es aber Schwierigkeiten gegeben, erklärten die Vereinten Nationen.
Die israelische Armee hatte ihre massiven Angriffe im Gazastreifen Mitte März nach einer zweimonatigen Waffenruhe wieder aufgenommen, am Wochenende wurde die Offensive ausgeweitet.
Der Krieg war durch den beispiellosen Überfall der Hamas und mit ihr verbündeter militanter Palästinensergruppen auf Israel am 7. Oktober 2023 ausgelöst worden.
Dabei wurden nach israelischen Angaben rund 1200 Menschen getötet und 251 Menschen als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Noch immer werden 57 Geiseln von den Islamisten festgehalten, 34 von ihnen sind nach Angaben der israelischen Armee bereits tot.
Als Reaktion auf den Hamas-Überfall geht Israel seither massiv militärisch im Gazastreifen vor.
Dabei wurden nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums, die nicht unabhängig überprüft werden können, bislang mehr als 53.500 Menschen getötet.
kas
Welcome!

infobud.news is an AI-driven news aggregator that simplifies global news, offering customizable feeds in all languages for tailored insights into tech, finance, politics, and more. It provides precise, relevant news updates, overcoming conventional search tool limitations. Due to the diversity of news sources, it provides precise and relevant news updates, focusing entirely on the facts without influencing opinion. Read moreExpand