Einwandererfeindliche Krawalle in Südspanien nach Attacke auf Rentner
(AFP) Im Süden Spaniens sind am Wochenende einwandererfeindliche Krawalle ausgebrochen. In Torre Pacheco in der Nähe der südöstlichen Großstadt Murcia gingen am Samstagabend die zweite Nacht in Folge aufgebrachte Menschen auf die Straße, nachdem drei mutmaßlich nordafrikanische Jugendliche einen älteren Mann verprügelt hatten.
Die Zeitung "La Opinión de Murcia" berichtete, trotz eines großen Polizeiaufgebots hätten mehrere Gruppen aus mit Knüppeln bewaffneten Menschen Jagd auf Menschen mit Migrationshintergrund gemacht.
Nach Angaben der Präfektur wurden bei den Vorfällen in der 36.000-Einwohner-Stadt mehrere Menschen verletzt.
Demnach wurde mindestens ein Mensch in Gewahrsam genommen.
Auslöser der Krawalle war die Aussage eine 68-jährigen Rentners. Der Mann, dessen Name nur mit Domingo angegeben wurde, schilderte spanischen Medien, dass er am frühen Mittwochmorgen anscheinend ohne Grund vor drei nordafrikanischen Jugendlichen attackiert worden sei.
Die mutmaßlichen Täter wurden noch nicht gefasst. Nicht nur das geschwollene Gesicht des 68-Jährigen, sondern auch ein in Online-Netzwerken veröffentlichtes Video der Tat sorgte für Empörung.
Die Stadtverwaltung von Torre Pacheco rief daraufhin für Freitagnachmittag zu einer Demonstration auf.
Die Kundgebung artete nach Angaben der Behörden jedoch in Gewalt aus, weil rechtsextreme Gruppen migrantenfeindliche Parolen verbreitet hätten.
Unter der Überschrift "Schiebt sie jetzt ab" wurde im Online-Netzwerk Telegram zur "Jagd" auf nordafrikanischstämmige Menschen aufgerufen. "Wenn die anderen Maghrebiner in der Gemeinde nicht kooperieren bei der Identifikation der Schuldigen, sind sie automatisch schuldig und müssen dafür bezahlen", hieß es in dem Gewaltaufruf.
Die Regierung der Region Murcia rief am Sonntag zur Ruhe auf.
"Torre Pacheco muss zur Normalität zurückfinden", erklärte der konservative Regierungschef Fernando López Miras im Onlinedienst X. Zwar verstehe er "die Frustration, aber nichts rechtfertigt Gewalt". Zugleich sagte López Miras zu, dass der Angriff auf den 68-Jährigen "nicht ungestraft" bleibe.
Der ebenfalls der konservativen Volkspartei (PP) angehörende Bürgermeister von Torre Pacheco, Pedro Angel Roca Ternel, rief die Bewohner der Stadt zu "Ruhe" und "Friedlichkeit" auf.
Es müsse unterschieden werden zwischen den "Straftätern" und dem Rest der Einwanderer, die nach Spanien gekommen seien, "um zu arbeiten".
Die spanische Jugendministerin Sira Rego, die dem Linksaußen-Bündnis Sumar angehört, verurteilte "entschieden die rassistische Verfolgung migrantischer Menschen in Torre Pacheco".
In ihrer Erklärung im Onlinedienst Bluesky schrieb sie außerdem, dass "die Ultrarechte" für die Krawalle verantwortlich sei.
yb/ck
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