Attacken gegen Drusen: Israel kündigt "schmerzhafte" Angriffe in Syrien an

(AFP) Israel hat Syrien wegen der Attacken gegen die Volksgruppe der Drusen mit weiteren Angriffen gedroht. "Die Signale, die an Damaskus gesendet wurden, sind vorbei - jetzt kommen die schmerzhaften Schläge", erklärte der israelische Verteidigungsminister Israel Katz am Mittwoch.

Das israelische Militär werde in der Provinz Suwaida im Süden Syriens "mit aller Härte" vorgehen, um einen "vollständigen Rückzug" der Kräfte zu erreichen, welche die Drusen angegriffen haben.

Israel, das als Schutzmacht der Drusen auftritt, hatte zuvor bereits einen Angriff auf das Hauptquartier der syrischen Armee in Damaskus geflogen.

Später meldete das syrische Staatsfernsehen einen weiteren israelischen Luftangriff in der Nähe des Armee-Hauptquartiers.

In der Provinz Suwaida an der Grenze zu Jordanien waren am Sonntag Kämpfe zwischen der religiösen Minderheit der Drusen und sunnitischen Beduinen entflammt.

Fast 250 Menschen wurden Aktivisten zufolge seitdem getötet.

Die islamistische Regierung in Damaskus schickte am Montag Soldaten in die Provinz Suweida. Am Dienstag rückten die Regierungstruppen in die gleichnamige Provinzhauptstadt vor, die bislang von drusischen Kämpfen gehalten wurde.

Kurz danach eskalierte die Gewalt, auch am Mittwoch gab es Zusammenstöße in der Stadt.

Bereits im April und im Mai gab es in Suweida und in der Nähe von Damaskus Zusammenstöße zwischen Regierungstruppen und drusischen Kämpfern, bei denen mehr als hundert Menschen getötet worden waren.

Drusen leben nicht nur in Syrien - dort vor allem in der Provinz Suweida -, sondern auch in anderen Ländern, darunter Israel.

Dort dienen sie anders als andere arabische Israelis auch in der Armee.

bfi/ju