US-Zollaufschläge rund um den Globus : Was ab 1. August gilt
(AFP) Von einem "großen Tag für Amerika" spricht US-Präsident Donald Trump: Ab Freitag treten für die Europäische Union, Japan und weitere wichtige US-Handelspartner weltweit neue US-Zölle in Kraft.
Zölle von 15 Prozent auf die meisten EU-Produkte inklusive Autos: So lautet die Einigung, die Trump und EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen erzielt haben.
Trump zufolge sollen die Europäer zudem US-Energie für 750 Milliarden Dollar (knapp 650 Milliarden Euro) kaufen und Investitionen von 600 Milliarden Dollar in den USA tätigen. Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) fürchtet "erheblichen Schaden" für die deutsche Wirtschaft, zudem droht die Abwanderung von Arbeitsplätzen in die USA.
Japan und Südkorea
Die beiden Länder haben ähnliche Abkommen wie die EU geschlossen, um noch deutlich höheren Zöllen zu entgehen: Bei Lieferungen in die USA werden auf die meisten Produkte 15 Prozent Zoll fällig.
Laut Trump will Japan zudem seinen Markt zollfrei für US-Autos und Lastwagen sowie Reis öffnen und hat Investitionen von 550 Milliarden Dollar in den USA zugesagt. Südkorea sicherte demnach 350 Milliarden Dollar an Investitionen zu und will US-Flüssigerdgas für 100 Milliarden Dollar kaufen.
Gegen Brasilien hat Trump mit die höchsten Zollaufschläge verkündet: 50 Prozent.
Sie treten voraussichtlich am 6. August in Kraft. Präsident Luiz Inácio Lula da Silva spricht von "Erpressung".
Denn Trump will damit eine Entscheidung des Obersten Gerichtshofs in Brasilien beeinflussen. Die Anklage wirft dem Trump-Anhänger und früheren brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro einen Putschversuch nach seiner Abwahl 2022 vor.
Lula will hart bleiben.
Er setzt darauf, dass US-Verbraucher die Zölle durch höhere Preise zu spüren bekommen und sich gegen Trump wenden. Die USA importieren aus Brasilien unter anderem Kaffee oder Rindfleisch.
Für US-Importe aus Indien werden laut Trump ab Freitag 25 Prozent Zoll fällig.
Er droht Indien zudem mit einer "Strafe", weil das Land weiter billiges russisches Öl und Gas sowie Waffen kauft, ungeachtet des Angriffskriegs gegen die Ukraine. Im Raum steht die Drohung von rund 100 Prozent Zöllen, die ab Ende der kommenden Woche greifen könnten.
Auch andere russische Handelspartner wie China und Brasilien könnten diese sogenannten Sekundärsanktionen treffen.
Indonesien und Vietnam
Die beiden Länder haben sehr hohe Zollsätze akzeptiert - 19 Prozent für Indonesien und 20 Prozent für Vietnam. Indonesien hat sich laut Trump zudem zum Kauf von 50 Flugzeugen des US-Herstellers Boeing verpflichtet.
Zudem soll es 15 Milliarden Dollar für US-Energielieferungen zahlen und weitere 4,5 Milliarden Dollar für landwirtschaftliche Produkte.
Kanada und Mexiko
Kanada drohen ab Freitag Aufschläge von 35 Prozent und Mexiko von 30 Prozent. Die US-Verhandlungen mit den beiden Nachbarländern verliefen zuletzt schleppend.
Trump macht vor allem Mexiko mit für die Verbreitung des Opioids Fentanyl in den USA verantwortlich. Der Präsident hatte in seiner ersten Amtszeit (2017 bis 2021) ein neues Freihandelsabkommen mit Kanada und Mexiko geschlossen, das er nach seinem erneuten Amtsantritt im Januar aufkündigte.
China und Andere
China hat noch keine Einigung mit der Trump-Regierung erzielt, beide Seiten signalisierten aber diese Woche den Willen zu fortgesetzten Verhandlungen.
Andere Staaten müssen dagegen ab Freitag mit deutlich höheren Zöllen rechnen. Dazu gehören unter anderem Malaysia (25 Prozent), Südafrika (30 Prozent), Taiwan (32 Prozent), Thailand (36 Prozent), Laos und Myanmar (je 40 Prozent).
Sonderregelungen für Metalle
Für US-Importe von Kupfer greifen ab Freitag Aufschläge von 50 Prozent - allerdings laut einem neuen Trump-Dekret nur auf verarbeitetes Kupfer.
Der Präsident begründet dies mit der strategischen Bedeutung des Metalls, unter anderem bei der Herstellung von Halbleitern, Flugzeugen und Munition. Auch die Sonderzölle auf Stahl- und Aluminium in Höhe von 50 Prozent bleiben trotz der Zolleinigungen bestehen.
lob/kbh/pe
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