Weltführer versammeln sich in New York zur jährlichen UN-Generaldebatte, an der rund 130 Staats- und Regierungschefs teilnehmen. Der diesjährige Gipfel findet vor dem Hintergrund eskalierender globaler Konflikte statt, insbesondere im Nahen Osten und in der Ukraine.
Der seit einem Jahr andauernde Gaza-Krieg und die eskalierende Gewalt im Libanon sind Hauptanliegen. Auch der Krieg in der Ukraine bleibt ein zentrales Thema.
UN-Generalsekretär António Guterres hob kürzlich die verheerenden Folgen dieser Konflikte hervor und betonte die Dringlichkeit, einen dritten Weltkrieg zu verhindern. Die US-Botschafterin bei der UN, Linda Thomas-Greenfield, unterstrich das kritische Timing des Gipfels und rief trotz der zahlreichen globalen Krisen dazu auf, nicht zynisch oder verzweifelt zu werden.
Hochrangige Führer aus Konfliktgebieten, darunter der israelische Premierminister Benjamin Netanyahu, der palästinensische Präsident Mahmoud Abbas und der iranische Präsident Massud Peseschkian, werden erwartet. Es wird erwartet, dass die Diskussionen um Gaza dominieren, obwohl Experten wie Richard Gowan von der International Crisis Group bezweifeln, dass sie zu sofortigen Änderungen vor Ort führen werden.
Das Leiden von Millionen von Zivilisten geht unvermindert weiter, wobei jüngste Explosionen im Libanon, die Israel zugeschrieben werden, die Spannungen weiter erhöhen. Bemerkenswert abwesend beim Gipfel sind die russischen und chinesischen Führer, obwohl prominente Persönlichkeiten wie der US-Präsident Joe Biden, der britische Premierminister Keir Starmer und der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj anwesend sein werden.
Selenskyj soll Biden in Washington treffen, um einen „Siegesplan“ zur Beendigung des Krieges mit Russland vorzuschlagen. Vor der Generaldebatte wird ein zweitägiger Zukunftsgipfel stattfinden, der sich auf ein umfassendes Abkommen zur Bewältigung der globalen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts konzentriert, wobei Deutschland und Namibia eine Schlüsselrolle bei der Formulierung spielen.
Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz wird den Zukunftsgipfel ansprechen, während die Außenministerin Annalena Baerbock während der Generaldebatte sprechen wird. Der Zukunftsgipfel zielt darauf ab, das Narrativ von Spaltung zu Zusammenarbeit zu verschieben und einen Weg für internationale Zusammenarbeit inmitten der vorherrschenden Krisen zu bieten.