Marine Le Pen vor Gericht wegen EU-Fondsmissbrauch

Marine Le Pen, die Vorsitzende der französischen rechtsextremen Partei Rassemblement National (RN), steht in Paris zusammen mit 24 weiteren Angeklagten aus ihrer Partei vor Gericht, weil sie angeblich EU-Mittel missbraucht haben soll. Der Fall konzentriert sich auf die mutmaßliche fiktive Beschäftigung von Assistenten im Europäischen Parlament zwischen 2004 und 2016. Im Falle einer Verurteilung könnte Le Pen bis zu zehn Jahre Gefängnis drohen und sie könnte von der Teilnahme an Wahlen ausgeschlossen werden, was ihre Präsidentschaftskandidatur 2027 gefährden würde.

Ihr Vater, Jean-Marie Le Pen, wurde aus gesundheitlichen Gründen für verhandlungsunfähig erklärt. Das EU-Parlament, das als Nebenkläger auftritt, schätzt den Schaden auf drei Millionen Euro, von denen die RN bereits eine Million zurückgezahlt hat.

Le Pen bestreitet die Vorwürfe und behauptet, der Prozess sei politisch motiviert. Der Prozess soll Ende November abgeschlossen sein, aber der Rechtsstreit könnte sich ausdehnen und möglicherweise Le Pens politische Zukunft beeinflussen.