Die Europäische Kommission hat beschlossen, die Umsetzung ihrer Abholzungsregelung um ein Jahr zu verschieben. Ursprünglich für Ende 2024 geplant, wird das Gesetz nun 2025 für große Unternehmen und 2026 für kleinere Unternehmen durchgesetzt. Diese Entscheidung folgt auf erheblichen Widerstand verschiedener Interessengruppen, darunter EU-Mitgliedsstaaten, globale Partner und Industriegruppen, die Bedenken hinsichtlich der Bereitschaft und der potenziellen wirtschaftlichen Auswirkungen der neuen Regeln äußerten.
Die Verordnung zielt darauf ab, die Abholzung zu verringern, indem der Import von Waren wie Kaffee, Palmöl und Kakao, die mit abgeholzten Gebieten in Verbindung stehen, eingeschränkt wird. Unternehmen müssten Sorgfaltserklärungen vorlegen, um zu beweisen, dass ihre Produkte nicht aus kürzlich abgeholzten Gebieten stammen, wobei bei Nichteinhaltung Geldstrafen von bis zu 4% des Jahresumsatzes drohen.
Während einige Politiker, wie CSU's Manfred Weber, die Verschiebung als notwendige Anpassungszeit unterstützen, kritisieren andere, darunter die grüne Europaabgeordnete Anna Cavazzini, sie als Rückschritt für die Bemühungen um Umweltschutz. Der deutsche Landwirtschaftsminister Cem Özdemir und die FDP-Politikerin Carina Konrad sprachen sich ebenfalls für mehr Zeit aus, um eine ordnungsgemäße Umsetzung zu gewährleisten.
Die Kommission hat vorgeschlagen, dass die Verzögerung einen reibungsloseren Übergang und eine effektivere Durchsetzung ermöglichen wird, und verspricht zusätzliche Leitlinien und Ressourcen zur Unterstützung der Einhaltung. Trotz dessen gibt es Befürchtungen, dass die Verschiebung die Auswirkungen der Verordnung abschwächen könnte. Da die EU-Importe einen erheblichen Anteil an der globalen Abholzung ausmachen, ist die effektive Umsetzung der Verordnung entscheidend für die Bemühungen um Umweltschutz.
Die Verzögerung erfordert die Zustimmung sowohl des Europäischen Parlaments als auch des Rates, und laufende Verhandlungen werden bestimmen, ob die Kernelemente der Verordnung intakt bleiben.
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