Tech-Giganten setzen auf Kernenergie

Amazon, Google und Microsoft wenden sich zunehmend der Kernenergie zu, um den steigenden Strombedarf ihrer KI-gesteuerten Datenzentren zu decken. Amazon hat kürzlich bedeutende Investitionen in kleine modulare Reaktoren (SMRs) angekündigt, eine neue Art von Kerntechnologie, die Skalierbarkeit und kohlenstofffreie Energie verspricht. In Zusammenarbeit mit Energy Northwest plant Amazon, bis Anfang der 2030er Jahre bis zu 960 Megawatt Strom im Bundesstaat Washington zu erzeugen.

Die Entscheidung des Tech-Giganten folgt auf die Zusammenarbeit von Google mit Kairos Power, einem Startup, das sich auf innovative Reaktordesigns mit geschmolzenem Fluoridsalz als Kühlmittel spezialisiert hat. Die SMRs von Google sollen bis 2035 eine kombinierte Kapazität von 500 Megawatt liefern. Unterdessen plant Microsoft die Wiederinbetriebnahme des Kernkraftwerks Three Mile Island in Pennsylvania, was den Schwenk der Branche zur Kernenergie weiter unterstreicht.

Diese Schritte sind Teil einer umfassenderen Strategie zur Bekämpfung der Klimakrise durch Reduzierung der Kohlenstoffemissionen, da die Kernkraft praktisch frei von Treibhausgasen Strom erzeugt. Allerdings wirft dies auch Bedenken hinsichtlich der Entsorgung von Atommüll auf, da SMRs langlebige radioaktive Materialien produzieren, für die den USA eine dauerhafte Entsorgungslösung fehlt.

Experten schlagen vor, dass, obwohl die Kernenergie erhebliche Vorteile bietet, sich Technologieunternehmen auch auf die Steigerung der Energieeffizienz und die Erweiterung erneuerbarer Quellen konzentrieren sollten. Dennoch spiegelt der Vorstoß zur Kernkraft das Bedürfnis der Tech-Industrie nach zuverlässigen, großflächigen Energielösungen wider, um ihre expandierende Dateninfrastruktur zu unterstützen, die in den kommenden Jahren voraussichtlich einen erheblichen Teil des weltweiten Stromverbrauchs ausmachen wird. Da sich KI-Technologien rasant entwickeln, wird das Rennen um die Sicherung nachhaltiger Energiequellen immer kritischer.