Rachel Reeves, die britische Finanzministerin, stellte einen kühnen Haushalt vor, der auf langfristiges Wirtschaftswachstum durch erhebliche Steuererhöhungen und Investitionen abzielt. Die Steuererhöhungen in Höhe von 40 Milliarden Pfund umfassen die Erhöhung der Arbeitgeberbeiträge zur Nationalversicherung und die Erhöhung der Kapitalertragsteuer von 20 % auf 24 %. Reeves führte auch die Mehrwertsteuer auf Privatschulgebühren ein und kündigte eine deutliche Erhöhung des Mindestlohns an. Trotz Bedenken, dass diese Maßnahmen das Lohnwachstum beeinträchtigen könnten, betonte Reeves die Notwendigkeit von Investitionen für wirtschaftliche Stabilität.
Der Haushalt stellt eine bedeutende Abkehr von früheren Sparmaßnahmen dar, mit einer jährlichen Ausgabenerhöhung von 70 Milliarden Pfund. Zwei Drittel davon werden für laufende Ausgaben verwendet, der Rest wird für Kapitalinvestitionen bereitgestellt. Das Office for Budget Responsibility prognostiziert zunächst einen Wachstumsschub, obwohl er gegen Ende der Legislaturperiode nachlassen könnte.
Die Reaktionen waren gemischt. Der Internationale Währungsfonds lobte die Nachhaltigkeit des Haushalts, während einige Kritiker argumentieren, er gehe nicht weit genug. Inzwischen stiegen die Kosten für die Staatsverschuldung leicht an, was die Unsicherheit des Marktes widerspiegelt. Trotz der Herausforderungen markiert Reeves' Haushalt eine deutliche Abkehr von der Sparpolitik, mit dem Ziel, die wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit und das Wachstum des Vereinigten Königreichs zu stärken.
