Da die UN-Biodiversitätskonferenz (COP16) in Cali, Kolumbien, zu Ende geht, sind die teilnehmenden Nationen bei kritischen Themen, einschließlich der Finanzierung zur Bekämpfung des Artensterbens, weiterhin uneins. Die kolumbianische Präsidentschaft beschrieb die Verhandlungen als hochkomplex und bekräftigte, dass die Abschlussplenarsitzung wie geplant stattfinden wird. Die deutsche Umweltministerin Steffi Lemke bemerkte die gemischten Ergebnisse der Diskussionen.
Ab dem 21. Oktober versammelten sich rund 23.000 Delegierte, darunter Minister und Staatsoberhäupter, unter dem Thema "Frieden mit der Natur", um den globalen Verlust der Biodiversität und die auf der COP15 in Montreal gesetzten Ziele anzugehen. Dazu gehört der Schutz von 30 % der Land- und Meeresflächen bis 2030 sowie die Reduzierung von Pestizidrisiken und Subventionen für die intensive Landwirtschaft.
Eine zentrale Herausforderung ist die Finanzierung, insbesondere die Unterstützung von Entwicklungsländern durch Industrieländer. Die Verhandlungsführer haben wenig Fortschritte gemacht, da Entwicklungsländer eine erhöhte Finanzierung und die Einrichtung eines neuen Fonds fordern. Das vorherige Abkommen auf der COP15 verpflichtete sich, bis 2030 200 Milliarden Dollar für den Naturschutz bereitzustellen, wobei jährlich 20 Milliarden Dollar von wohlhabenderen Ländern zur Unterstützung der Entwicklungsländer beigetragen werden sollen.
Ein weiteres umstrittenes Thema ist die gerechte Aufteilung der Gewinne aus dem genetischen Material von Pflanzen und Tieren, das hauptsächlich in der Pharma- und Kosmetikindustrie verwendet wird. Diese Daten stammen oft aus ärmeren Ländern und stellen eine lukrative Industrie dar.
Ministerin Lemke hob den Mangel an bedeutenden Beschlüssen auf der Konferenz hervor und betonte die Notwendigkeit von umsetzbaren Schritten anstelle von bloßen Zusagen. Die Konferenz verstärkte jedoch die Stimmen indigener Völker und lokaler Gemeinschaften, die als entscheidend für den Naturschutz anerkannt sind. UN-Generalsekretär António Guterres forderte Fortschritte und warnte vor den Risiken, die mit dem Erhalt der Biodiversität verbunden sind.
Die nächste Konferenz, COP17, soll 2026 in Armenien stattfinden, mit Erwartungen an weitere Verhandlungen über einen neuen Fonds und Gewinnverteilungsmechanismen.