2024-11-14 23:55:08
Recht
Politik
Gesundheit

Reform des Abtreibungsrechts: Parlament steht vor historischem Wendepunkt

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Eine parteiübergreifende Initiative im Bundestag zielt darauf ab, das Abtreibungsrecht in Deutschland grundlegend zu reformieren. Der vorgeschlagene Gesetzentwurf sieht vor, Schwangerschaftsabbrüche bis zur 12. Woche zu legalisieren, die verpflichtende Beratung und Wartezeit abzuschaffen sowie die Kosten vollständig von den Krankenkassen übernehmen zu lassen. Über diese Frist hinaus wären Abbrüche weiterhin erlaubt, wenn eine medizinische Indikation besteht, beispielsweise bei Gefahr für das Leben oder die Gesundheit der Schwangeren.

Aktuelles Abtreibungsgesetz

Nach den derzeitigen Regelungen ist Abtreibung grundsätzlich strafbar (§ 218 StGB), aber unter bestimmten Bedingungen straffrei (§ 218a StGB):

Abbrüche sind bis zur 12. Schwangerschaftswoche nach einer verpflichtenden Beratung und einer dreitägigen Wartezeit möglich. Eine medizinische Indikation erlaubt Abbrüche unabhängig von der Schwangerschaftswoche. Die Kosten trägt in der Regel die Frau, außer bei medizinischer Notwendigkeit oder geringem Einkommen. Neue Initiative und Widerstand Die Reformpläne, die von 236 Abgeordneten unterstützt werden, argumentieren, dass das aktuelle Gesetz die Grundrechte der Frauen einschränkt und internationalen Menschenrechtsstandards widerspricht. Befürworter wie Ulle Schauws (Grüne) und Carmen Wegge (SPD) sehen die Entkriminalisierung als wichtigen Schritt, um den Zugang zu Abtreibungen zu erleichtern und gesellschaftliche Hürden abzubauen.

Der Vorschlag stößt jedoch auf Widerstand aus der Unionsfraktion, die ethische und moralische Bedenken äußert und vor einer Verschiebung des gesellschaftlichen Konsenses warnt. Kritiker wie Dorothee Bär (CSU) sehen in der Reform eine Gefährdung etablierter Werte.

Bedeutung und Ausblick:

Die geplante Reform könnte eine entscheidende Wende in der deutschen Abtreibungspolitik markieren. Sie signalisiert den Beginn eines intensiven gesellschaftlichen Dialogs über reproduktive Rechte und die rechtliche Balance zwischen Selbstbestimmung und Lebensschutz. Eine Abstimmung über den Entwurf ist für Januar angesetzt.

Tagesschau - Innenpolitik - aktuelle Nachrichten
14. November 2024 um 12:53

Gesetzentwurf vorgelegt Abgeordnete wollen Abtreibungen legalisieren

Politik
Abgeordnete wollen Schwangerschaftsabbrüche bis 22. Woche legalisieren, Kosten durch Krankenkassen tragen lassen und Strafbarkeit abschaffen. Eine Expertenkommission empfahl Erlaubnis in ersten 12 Wochen. Derzeit sind Abtreibungen laut Paragraf 218 StGB rechtswidrig, aber straffrei unter Bedingungen wie Beratungspflicht, dreitägiger Wartefrist und fehlender Kostenübernahme. Der Entwurf bemängelt Widersprüche in der aktuellen Regelung.
AFP
14. November 2024 um 14:30

Initiative zu Entkriminalisierung von Abtreibung im Bundestag

Politik
Gruppe von Abgeordneten bringt Initiative zur Entkriminalisierung von Abtreibung ein; Gesetzentwurf sieht Abbruch bis 12. Woche als rechtmäßig, Streichung der Wartefrist und Kostenübernahme durch Krankenkassen vor; Abtreibung war 1871 als Straftat im Strafgesetzbuch, in DDR galt Fristenlösung, in Bundesrepublik blieb Abtreibung illegal bis 1992 Kompromiss; Initiative wegen Bruch der Ampel-Koalition und Neuwahl vorgezogen; Beratungspflicht bleibt, Zwölf-Wochen-Frist nicht angetastet; Abbruch nach..
DER SPIEGEL
14. November 2024 um 14:29

Abtreibung: Bundestag soll noch vor der Wahl über Legalisierung abstimmen - DER SPIEGEL

Politik
Abtreibung soll bis 12. Woche legal sein; danach nur mit ärztlicher Stellungnahme. Gesetzentwurf sieht Kostenübernahme durch Krankenkassen und Streichung der Wartefrist vor. 236 Abgeordnete haben Antrag unterschrieben, darunter Grünenabgeordnete Ulle Schauws und SPD-Abgeordnete Carmen Wegge als Initiatorinnen. Paragraf 218 des Strafgesetzbuchs und Schwangerschaftskonfliktgesetz werden geändert. Bisherige Rechtslage verstößt gegen Grundrechte und internationale Menschenrechtsverträge. SPD-Abgeo..
AFP
14. November 2024 um 16:33

Union kündigt Widerstand gegen Legalisierung des Schwangerschaftsabbruchs an

Politik
Die Union kündigt entschiedenen Widerstand gegen eine Initiative zur Legalisierung des Schwangerschaftsabbruchs an. Der Gesetzgebungsvorschlag sieht vor, dass die Krankenkassen künftig die Kosten für Abtreibungen übernehmen sollen. Dorothee Bär kritisiert, dass dies einem "Dammbruch unseres Werteverständnisses" gleichkomme.
KW

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