Volkswagen hat sein umstrittenes Werk in Xinjiang, China, an das staatseigene Unternehmen SMVIC verkauft. Diese Entscheidung fällt vor dem Hintergrund langanhaltender Kritik wegen angeblicher Menschenrechtsverletzungen, einschließlich Zwangsarbeit, die mit der Uiguren-Minderheit in der Region in Verbindung gebracht wird. Trotz dieser Probleme hat Volkswagen seine Partnerschaft mit dem chinesischen Automobilhersteller SAIC bis 2040 verlängert. Das Werk war Teil eines Joint Ventures mit SAIC, aber die Produktion dort wurde seit 2019 aufgrund wirtschaftlicher Herausforderungen und eines schwächeren Marktes eingestellt.
Der Schritt ist Teil von Volkswagens umfassenderer Strategie, sich auf den chinesischen Markt zu konzentrieren, wo sie bis 2030 18 neue Modelle einführen wollen, davon 15 exklusiv für China. Das Unternehmen strebt einen Marktanteil von 15% in China an, was vier Millionen verkauften Fahrzeugen pro Jahr entspricht. Volkswagen sieht sich jedoch starker Konkurrenz durch lokale Hersteller wie BYD und Li Auto gegenüber.
Der Rückzug von Volkswagen aus Xinjiang wurde sowohl aus wirtschaftlichen Gründen als auch aufgrund internationalen Drucks wegen der angeblichen Menschenrechtsverletzungen veranlasst. Obwohl interne Untersuchungen keine Beweise für Zwangsarbeit fanden, stellten Kritiker die Unabhängigkeit dieser Überprüfungen in Frage. Der Verkauf der Xinjiang-Anlage markiert einen strategischen Wandel, da Volkswagen bestrebt ist, seine Aktivitäten in China neu auszurichten und sich auf Elektrifizierung und andere Wachstumsbereiche zu konzentrieren.
Der Übergang spiegelt auch die Lockerung der Joint-Venture-Beschränkungen in China wider, die ausländischen Automobilherstellern mehr betriebliche Autonomie ermöglichen. Auch wenn Volkswagen in Xinjiang herunterfährt, setzt es seine umfangreichen Partnerschaften in ganz China fort, was die Bedeutung der Region für seine globale Strategie unterstreicht. Trotz der Herausforderungen bleibt Volkswagen seinem Engagement in China treu und navigiert sowohl durch Marktdynamiken als auch geopolitische Bedenken.