Jüngste Studien haben bedeutende Einblicke in die Vermischung zwischen Neandertalern und frühen modernen Menschen enthüllt. Forscher vom Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie und der Universität von Kalifornien haben überzeugende Beweise für eine bedeutende genetische Interaktion präsentiert, die sich vor 45.000 bis 49.000 Jahren ereignete. DNA-Analysen von in Deutschland und der Tschechischen Republik gefundenen Knochenfragmenten haben gezeigt, dass diese frühen menschlichen Populationen Neandertaler-Gen-Sequenzen trugen, was auf einen langen Zeitraum des Genflusses von bis zu 7.000 Jahren hinweist.
Dieser genetische Austausch begann wahrscheinlich, als Homo sapiens Afrika verließ und im Nahen Osten auf Neandertaler traf. Die Studien heben hervor, dass alle nicht-afrikanischen modernen Menschen ein bis zwei Prozent Neandertaler-DNA in ihren Genomen besitzen. Diese ursprünglichen Interaktionen lieferten vorteilhafte Merkmale, wie Hautpigmentierung und Anpassungen des Immunsystems, die für das Überleben in europäischen Umgebungen von Vorteil waren.
Die Forschung beinhaltete die Sequenzierung der ältesten bekannten modernen menschlichen Genome aus dem Europa der Eiszeit, die in der Ilsenhöhle und an den Fundstätten Zlatý kůň gefunden wurden. Diese Genome bieten einen Einblick in das Aussehen und das genetische Erbe dieser frühen Siedler, die durch dunkle Haut, Haare und Augen gekennzeichnet waren. Trotz ihrer genetischen Beiträge hinterließen diese Gruppen keine direkten Nachkommen unter den heutigen Europäern, da sie Teil kleiner, isolierter Populationen waren, die schließlich verschwanden.
Diese Erkenntnisse werfen nicht nur Licht auf das Timing der Vermischung von Neandertalern und modernen Menschen, sondern bieten auch ein tieferes Verständnis der menschlichen Migrationsmuster. Die Studien legen nahe, dass die Hauptwelle der Migration aus Afrika vor etwa 43.500 Jahren stattfand, wobei sich diese frühen Menschen über Europa und Asien verbreiteten, wo sie Neandertaler trafen und sich mit ihnen vermischten, was ein dauerhaftes genetisches Erbe hinterließ.
