Politische Umwälzung in Südkorea: Präsident Yoons Amtsenthebung

In einer bedeutenden Wendung der Ereignisse hat das südkoreanische Parlament für die Amtsenthebung von Präsident Yoon Suk Yeol gestimmt, was eine erhebliche politische Umwälzung im Land markiert. Die Amtsenthebung wurde durch Vorwürfe des Verfassungsbruchs und Korruptionsvorwürfe angetrieben. Diese Entscheidung folgt auf Yoons umstrittenen Schritt, kurzzeitig das Kriegsrecht zu erklären, um einen Haushaltsstreit zu lösen, was bereits erhebliche Unruhen ausgelöst hatte.

Bei der Abstimmung im Parlament nahmen sowohl die Opposition als auch Mitglieder von Yoons eigener Partei teil, wobei die erforderliche Zweidrittelmehrheit mit 204 von 300 Stimmen erreicht wurde. Dies ist die zweite Amtsenthebung eines konservativen Präsidenten in Südkoreas jüngerer Geschichte, nach der Entfernung von Park Geun Hye im Jahr 2017. Premierminister Han Duck Soo ist als amtierender Präsident eingesprungen, während das Verfassungsgericht die Gültigkeit der Amtsenthebung prüft, ein Prozess, der bis zu sechs Monate dauern könnte.

Die Amtsenthebung hat landesweit weitreichende Reaktionen ausgelöst. In Seoul versammelten sich Tausende, um die Entscheidung zu feiern, da sie diese als Moment der Erleichterung nach den politischen Turbulenzen sahen, die durch die Erklärung des Kriegsrechts ausgelöst wurden. Die Fähigkeit der Opposition, Unterstützung aus Yoons Partei zu mobilisieren, war entscheidend für die Erreichung der Amtsenthebungsabstimmung und unterstreicht die sinkenden Zustimmungswerte des Präsidenten, die laut jüngsten Umfragen auf 11% gefallen waren.

Während das Land auf die Entscheidung des Verfassungsgerichts wartet, bleibt die politische Landschaft angespannt. Sollte das Gericht die Amtsenthebung bestätigen, wird Südkorea vorgezogene Wahlen abhalten, eine Aussicht, die sowohl politische Analysten als auch Bürger die Entwicklungen genau beobachten lässt. Die Situation unterstreicht die tiefen Spaltungen und Herausforderungen, denen die demokratischen Institutionen Südkoreas in dieser Krisenzeit gegenüberstehen.