Finnland untersucht den Öltanker "Eagle S" wegen seiner mutmaßlichen Rolle bei der Beschädigung des Estlink-2-Stromkabels in der Ostsee. Dieser unter der Flagge der Cookinseln fahrende Tanker wird als Teil von Russlands "Schattenflotte" angesehen, die operiert, um internationale Ölsanktionen zu umgehen. Die Überprüfung erfolgt vor dem Hintergrund einer Reihe ähnlicher Vorfälle in der Region seit der russischen Invasion in die Ukraine, was Besorgnis über mögliche hybride Angriffe auf kritische Infrastrukturen hervorruft.
Die finnischen Behörden haben Ermittlungen gegen sieben Besatzungsmitglieder der "Eagle S" eingeleitet und ihnen die Ausreise aus dem Land untersagt. Die Schäden an Unterseekabeln, sowohl für Strom als auch Telekommunikation, in der Ostsee haben die NATO dazu veranlasst, einen verstärkten Schutz der kritischen Infrastruktur zuzusagen. Darüber hinaus konzentriert sich die Europäische Union darauf, Maßnahmen zum Schutz dieser lebenswichtigen Verbindungen zu verstärken, einschließlich eines besseren Informationsaustauschs, fortschrittlicher Erkennungstechnologien und verbesserter Reparaturfähigkeiten.
Als Reaktion auf diese Vorfälle erwägen Finnland und Schweden die Bildung eines gemeinsamen Ermittlungsteams. Zusätzlich hat Estland ein Schiff entsandt, um sein eigenes Stromkabel, Estlink1, zu sichern. Die laufenden Inspektionen der finnischen Behörden, einschließlich einer detaillierten Überprüfung durch die Agentur Traficom, zielen darauf ab, die Einhaltung internationaler Vorschriften sicherzustellen und Beweise für Sabotage aufzudecken.
Die Situation in der Ostsee unterstreicht die geopolitischen Spannungen und die Verwundbarkeit wesentlicher Infrastrukturen angesichts moderner Kriegstaktiken. Während die Ermittlungen voranschreiten, bleibt die internationale Gemeinschaft wachsam und verstärkt die Sicherheitsmaßnahmen, um sich gegen zukünftige Bedrohungen zu schützen.
