Belgiens neue Regierung: Koalition nach langen Verhandlungen
Nach sieben Monaten mühsamer Verhandlungen wird Belgien eine neue Regierung unter der Führung des flämischen Konservativen Bart De Wever bilden. Seine Partei, die Neue Flämische Allianz (N-VA), hat sich als führende Kraft etabliert und verspricht, die drängenden Probleme von Haushaltsdefiziten und Rentenreformen anzugehen. Die Koalition umfasst Parteien aus den flämischen und wallonischen Regionen, was die komplexe politische Landschaft Belgiens widerspiegelt.
Die neue Regierung hat sich zum Ziel gesetzt, das Haushaltsdefizit des Landes anzugehen, das derzeit bei 4,4 % des BIP liegt und die EU-Fiskalregeln verletzt. Dieses Problem hat EU-disziplinarische Maßnahmen ausgelöst und der Finanzreformagenda der Regierung zusätzliche Dringlichkeit verliehen. Darüber hinaus sieht sich die Koalition mit Widerstand von Gewerkschaften konfrontiert, die sich gegen ihr umfangreiches 800-seitiges Programm aussprechen, das bedeutende wirtschaftliche und soziale Veränderungen vorsieht.
De Wevers Führung markiert einen Wechsel von der vorherigen Sieben-Parteien-Koalition unter der Leitung von Alexander De Croo, die 2019-2020 493 Tage zur Bildung benötigte. Die N-VA strebt mehr Autonomie für Flandern, die wirtschaftlich stärkere Region an, während sie die Interessen des französischsprachigen Walloniens ausgleicht.
Die Koalition, genannt die "Arizona-Koalition", umfasst eine Mischung aus Konservativen und Liberalen aus beiden Regionen sowie flämische Sozialisten. Trotz der Herausforderungen und komplizierten Verhandlungen gelang es De Wever, eine Koalitionsvereinbarung mit fünf Parteien zu sichern, die gemeinsam 82 der 150 Sitze im föderalen Parlament kontrollieren.
Diese Entwicklung unterstreicht Belgiens Ruf für komplexe Regierungsbildungen, die umfangreiche Dialoge und Kompromisse über sprachliche und regionale Grenzen hinweg erfordern. Während die neue Regierung von König Philippe vereidigt wird, steht sie vor der gewaltigen Aufgabe, unterschiedliche regionale Interessen zu vereinen und gleichzeitig entscheidende wirtschaftliche Politiken umzusetzen.
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