Ungarns umstrittene Verfassungspläne
Ungarn bewegt sich auf eine bedeutende Verfassungsänderung zu, die es der Regierung ermöglichen würde, Staatsbürgerschaften von Doppelstaatsangehörigen zu entziehen, wenn sie als Bedrohung für die nationale Sicherheit angesehen werden. Diese Initiative, angeführt von der Fidesz-Partei des Premierministers Viktor Orban, zielt darauf ab, den wahrgenommenen ausländischen Einfluss auf die Angelegenheiten des Landes einzuschränken. Dieser Vorstoß erfolgt vor dem Hintergrund von Vorwürfen, dass ausländische Akteure über NGOs und Medien in Ungarns innere Angelegenheiten eingreifen.
Die Regierung von Orban argumentiert, dass diese Maßnahmen notwendig seien, um die Souveränität Ungarns zu schützen und die öffentliche und nationale Sicherheit zu gewährleisten. Der Vorschlag stieß jedoch sowohl im In- als auch im Ausland, insbesondere von der Europäischen Union, auf Kritik. Kritiker argumentieren, dass dieser Schritt ein weiterer Schritt in Orbans autoritärem Machtkonsolidierungsprozess sei, der seit seinem Amtsantritt im Jahr 2010 durch Bemühungen zur Unterdrückung von NGOs und zur Einschränkung der bürgerlichen Freiheiten gekennzeichnet ist.
Darüber hinaus zielt die ungarische Regierung mit vorgeschlagener Gesetzgebung auf die LGBTQ+ Gemeinschaft ab, die den jährlichen Pride-Marsch verbieten und Geschlecht strikt als männlich und weiblich definieren würde. Die Regierung rechtfertigt diese Maßnahmen als Mittel zur Bewahrung der ‚traditionellen Werte‘ der ungarischen Gesellschaft.
Diese Änderungen würden, falls sie in Kraft treten, eine bedeutende Veränderung in der rechtlichen Landschaft Ungarns markieren und mit Orbans breiteren Agenda übereinstimmen, die nationale Identität gegen wahrgenommene liberale Einflüsse zu stärken. Die Verfassungsänderungen, die im April in Kraft treten sollen, haben eine umfangreiche Debatte über Menschenrechte und demokratische Prinzipien in Ungarn ausgelöst.
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