RBB-Führungskrise durch Gelbhaar-Skandal

Der Berliner Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) steht vor einem bedeutenden Führungswechsel nach fehlerhaften Berichten über den Grünen-Politiker Stefan Gelbhaar. Programmdirektorin Katrin Günther und Chefredakteur David Biesinger sind als Reaktion auf den Umgang mit den Vorwürfen gegen Gelbhaar zurückgetreten. Trotz ihres Rücktritts wird Günther vorübergehend in ihrer Rolle bleiben, bis ein Nachfolger ernannt wird. Die Position der kommissarischen Chefredakteurin wird von Stephanie Pieper übernommen.

Der Skandal brach aus, als Berichte über Fehlverhalten von Gelbhaar auftauchten, was zu seiner Entfernung als Direktkandidat für Berlin-Pankow und seinem Rückzug von der Berliner Landesliste führte. Die Hauptvorwürfe wurden jedoch später als fabriziert entlarvt. Eine angeblich beteiligte Frau hatte unter einem Pseudonym eine falsche eidesstattliche Erklärung abgegeben. Andere Frauen halten an ihren Anschuldigungen fest, obwohl die Einzelheiten unklar bleiben.

Als Reaktion darauf verfolgt Gelbhaar rechtliche Schritte, unterstützt von seiner Partei, gegen diese unbegründeten Behauptungen. Der RBB hat, um das öffentliche Vertrauen wiederherzustellen, eine unabhängige Untersuchung dieser Berichtsfehler in Auftrag gegeben. Intendantin Ulrike Demmer betonte die Notwendigkeit, die Einhaltung der journalistischen Standards des RBB zu gewährleisten und versprach strukturelle Reformen.

Diese Reformen umfassen obligatorische Schulungen zur Berichterstattung bei Verdachtsfällen und die Einbeziehung von Ermittlungseinheiten in zukünftige sensible Untersuchungen. Der RBB ist entschlossen, eine aktive Rolle bei der Überwachung solcher Untersuchungen zu übernehmen, um ähnliche Fehler zu verhindern. Das Engagement des Senders für diese Änderungen unterstreicht seine Bemühungen, Glaubwürdigkeit zurückzugewinnen und eine verlässliche, unparteiische Berichterstattung zu gewährleisten.