2025-01-09 12:31:27
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Heimische Autokonzerne dominieren deutschen E-Automarkt

(AFP) Heimische Autokonzerne dominieren in Deutschland den Markt für E-Autos. Zwar gingen die Verkaufszahlen im Jahr 2024 im Vergleich zum Vorjahr deutlich zurück, die deutschen Hersteller konnten ihren Marktanteil jedoch von 49 Prozent auf 61 Prozent steigern, wie aus einer Untersuchung von Daten des Kraftfahrtbundesamts durch die Beratungsfirma EY hervorgeht.

Besonders stark sanken demnach die Verkaufszahlen von Tesla, Stellantis und Renault.

Die Zahl der Neuzulassungen von E-Autos in Deutschland war nach dem vorzeitigen Ende der Kaufprämie im vergangenen Jahr um 27 Prozent eingebrochen. Die deutschen Autokonzerne kamen dabei nach Angaben von EY vom Donnerstag noch glimpflich davon: Ihr Absatzrückgang belief sich auf neun Prozent.

Bei Tesla betrug das Minus 42 Prozent, bei Stellantis 66 Prozent und bei Renault 68 Prozent.

Bei chinesischen Herstellern fiel das Minus mit 14 Prozent nur etwas kleiner aus als bei den deutschen. Trotz Preisvorteilen konnten sich Konzerne wie Geely, BYD und SAIC jedoch nicht entscheidend durchsetzen, ihr Marktanteil stieg moderat von acht auf zehn Prozent.

Auffallend ist zudem ein schlechteres Abschneiden der chinesischen Autobauer zum Jahresende: Im vierten Quartal sank ihr Absatz um 17 Prozent und ihr Marktanteil wieder auf acht Prozent.

Im Marken-Vergleich liegt Volkswagen mit 62.000 verkauften Einheiten klar vorne.

Mit Skoda, Audi und Seat finden sich außerdem drei weitere VW-Marken in den Top 10 der meist verkauften E-Autos. Auf Platz zwei im Ranking liegt zudem nun mit BMW eine weitere deutsche Marke, die an dieser Stelle den US-Hersteller Tesla ablöste.

MG Roewe schaffte es als bestplatzierte chinesische Marke auf den neunten Platz.

"Fast alle Hersteller haben das nachlassende Interesse an Elektroautos zu spüren bekommen - allerdings konnten sich insgesamt die deutschen Konzerne in einem sehr schwierigen Marktumfeld gut behaupten", erklärte der EY-Experte Constantin Gall.

Die Probleme der deutschen Hersteller liegen demnach vor allem im Ausland und insbesondere außerhalb der EU, "wo deutsche Premium-Elektroautos bei den Verkaufszahlen nicht annähernd an vergleichbare Verbrenner-Modelle heranreichen".

"Im neuen Jahr stellt der schwächelnde Absatz von Elektroautos ein potenziell sehr teures Risiko für viele Hersteller dar", erklärte Gall.

2025 gelten verschärfte EU-Emissionsvorgaben - wenn die Hersteller zu viele zu dreckige Autos verkaufen, drohen hohe Strafzahlungen. Der EY-Experte rechnet deshalb mit Preissenkungen und günstigen Finanzierungsangeboten für E-Autos und steigenden Preisen für Verbrenner.

Dies dürfte allerdings "auf Kosten der Marge der Hersteller gehen".

Außerdem setzen die Hersteller auf Zusammenschlüsse: Die EU-Gesetzgebung sieht vor, dass Hersteller, die ihre Emissionsquoten übererfüllen, mit schlechter abschneidenden Konkurrenten einen "Pool" bilden können. Stellantis, Toyota, Ford, Mazda und Subaru etwa bilden einen solchen Pool mit Tesla.

Der US-Autobauer stellt nur E-Fahrzeuge her und gleicht so die Emissionen der anderen Hersteller aus - und lässt sich den Zusammenschluss natürlich reich entlohnen. Mercedes bezahlt in einer solchen Partnerschaft den chinesischen Konkurrenten Geely.

Für die Konkurrenz aus Fernost erwartet Jan Sieper von EY auf dem deutschen Markt jedoch weiterhin keine Trendwende.

"Wir sehen zwar immer wieder erhebliche Bemühungen chinesischer Hersteller, in Deutschland Fuß zu fassen. Bislang sind die Erfolge aber überschaubar - trotz oft guter Ausstattung und günstiger Preise", erklärte er. "Um tatsächlich Erfolg zu haben, brauchen neue Anbieter eine umfassende Strategie und einen langen Atem."

pe/bfi

KW

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