2025-04-28 10:08:15
national government
parties and movements
government

Kabinettsmitglieder der Union: Merz- und Söder-Vertraute und einige Überraschungen

(AFP) Am 6. Mai soll CDU-Chef Friedrich Merz zum Kanzler der geplanten schwarz-roten Bundesregierung gewählt werden. Nun hat die Union ihre Ministerinnen und Minister benannt.

Die SPD will dies erst nach Abschluss ihres Mitgliedervotums über den Koalitionsvertrag ab Mittwoch tun. Ein Überblick zu den vorgesehenen Kabinettsmitgliedern von CDU und CSU:

CDU-Ministerien:

Auswärtiges Amt

Johann Wadephul (62): Erstmals seit fast 60 Jahren führt die CDU wieder das Außenamt.

Den Posten hat Merz, der im Kanzleramt maßgeblich auch die Außenpolitik mitgestalten will, nun an einen Fachpolitiker aus dem Bundestag vergeben. Wadephul kommt aus Schleswig-Holstein und ist bisher als stellvertretender Fraktionsvorsitzender für Außen- und Verteidigungspolitik zuständig.

Er gilt als international gut vernetzt und war in den vergangenen Wochen bereits in Paris, London und Warschau, um sich mit den dortigen Außenministern zu treffen.

Wirtschaft und Energie

Katherina Reiche (51): Hier galt lange CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann als wahrscheinlicher Minister - doch der sagte ab und bleibt auf seinem Posten an der Spitze der Parteizentrale.

Merz entschied sich nun für die frühere Umwelt- und Verkehrsstaatssekretärin Reiche aus Brandenburg. Sie ist seit zehn Jahren in der Wirtschaft und war von 2015 bis 2019 zunächst Hauptgeschäftsführerin des Verbands kommunaler Unternehmen (VKU).

Seit Januar 2000 leitet sie den Energiedienstleister Westenergie.

Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend

Karin Prien (59): Die stellvertretende CDU-Vorsitzende ist seit 2017 Bildungsministerin in Schleswig-Holstein. Die in Amsterdam geborene Prien arbeitete zu Beginn ihrer Karriere als Rechtsanwältin im Bereich Wirtschafts- und Insolvenzrecht, engagierte sich aber auch früh in der Hamburger Lokalpolitik.

2011 wurde sie in die Bürgerschaft gewählt, bevor sie nach Schleswig-Holstein wechselte. Im "Zukunftsteam" des gescheiterten Unions-Kanzlerkandidaten Armin Laschet war sie 2021 gleichfalls für den Bereich Bildung zuständig.

Gesundheit

Nina Warken (45): Die Rechtsanwältin aus Baden-Württemberg ist eine der Überraschungen unter den CDU-Kabinettsmitgliedern.

Sie hatte praktisch niemand auf dem Zettel, als ausgesprochene Gesundheitspolitikerin gilt sie nicht. Sie beschäftigte sich im Parlament vor allem mit Rechtsthemen.

Warken ist zudem seit 2021 eine der parlamentarischen Geschäftsführerinnen der Unions-Fraktion und seit 2023 Generalsekretärin der CDU in Baden-Württemberg. Seit 2022 ist sie Mitglied in der CDU-Fachkommission Sicherheit.

Verkehr

Patrick Schnieder (56): Der CDU-Politiker gehört dem Bundestag seit 2009 als direkt gewählter Abgeordneter für den rheinland-pfälzischen Wahlkreis Bitburg in der Eifel an, seit 2018 ist der Rechtsanwalt einer der parlamentarischen Geschäftsführer der Unionsfraktion.

Als seine inhaltlichen Schwerpunkte nennt Schnieder den Einsatz für den ländlichen Raum und für eine leistungsfähige Infrastruktur bei Straße und Schiene.

Digitalisierung und Staatsmodernisierung

Karsten Wildberger (55): Merz hat ganz früh angekündigt, dass er einen Experten aus der Wirtschaft mit dem neu geschaffenen Ressort betrauen will.

Nun soll der Chef der Holding der Elektronikmärkte MediaMarkt und Saturn den Posten übernehmen. Der promovierte Physiker Wildberger war von 2016 bis 2021 Vorstand der Holding des Energiekonzerns Eon und davor unter anderem in Managementpositionen bei den Telekom-Konzernen Vodafone und Deutsche Telekom.

Chef des Bundeskanzleramtes

Thorsten Frei (51): Das Kanzleramt leitet traditionell ein Bundesminister ohne eigenen Geschäftsbereich.

Der aus Baden-Württemberg stammende Frei ist bisher Erster Parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion. Er fungierte dabei als wichtiges Scharnier zwischen der CDU-Parteiführung und den Abgeordneten der Fraktion.

Der Jurist gilt schon lange als rechte Hand von Merz und soll nun für eine möglichst reibungslose Zusammenarbeit der neuen Regierung sorgen.

CSU-Ministerien:

Innen

Alexander Dobrindt (54): Der bisherige Chef der CSU-Landesgruppe im Bundestag galt schon seit Wochen als gesetzt für den Posten, auf dem er die von der Union verlangte "Migrationswende" umsetzen soll.

Dobrindt war von 2009 bis 2013 CSU-Generalsekretär, danach vier Jahre Bundesverkehrsminister. Als CSU-Landesgruppenchef galt er als wesentlicher Faktor für die relativ geräuschlose Zusammenarbeit von CSU-Chef Markus Söder und Merz.

Forschung, Technologie und Raumfahrt

Dorothee Bär (47): Die stellvertretende CSU-Vorsitzende war schon von 2018 bis 2021 als Staatsministerin für Digitales im Kabinett von CDU-Kanzlerin Angela Merkel.

Bär kam 2002 zusammen mit vielen anderen jungen Christsozialen während der Kanzlerkandidatur von Edmund Stoiber erstmals in den Bundestag. Bei der Bundestagswahl im Februar erzielte sie in ihrem Wahlkreis Bad Kissingen das deutschlandweit höchste Ergebnis.

Ernährung, Landwirtschaft und Heimat

Alois Rainer (60): Nach dem Rückzug des zunächst vorgesehenen bayerischen Bauernpräsidenten Günther Felßner soll nun der Niederbayer Alois Rainer zum Zug kommen.

Der 60 Jahre alte Metzgermeister sitzt seit 2013 im Bundestag. Schon sein gleichnamiger Vater saß 18 Jahre im Bundestag, seine Schwester ist die ehemalige Bundesbau- und Gesundheitsministerin Gerda Hasselfeldt.

mt/bk/awe

KW

Account

Warteliste für den personalisierten Bereich


Welcome!

InfoBud.news

infobud.news ist ein KI-betriebener Nachrichtenaggregator, der weltweite Nachrichten vereinfacht und individuell anpassbare Feeds in mehreren Sprachen für maßge- schneiderte Einblicke in Technologie, Finanzen, Politik und mehr bietet. Aufgrund der Diversität der Nachrichten- quellen bietet es präzise und relevante Nachrichtenaktualisierungen, wobei es sich voll und ganz auf die Fakten fokussiert ohne dabei die Meinung zu beeinflussen. Mehr erfahrenExpand