2025-04-10 16:15:41
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Trump rudert zurück: Welche Zölle trotz seiner "Pause" gelten

(AFP) US-Präsident Donald Trump ist in dem von ihm angezettelten Zollstreit zurückgerudert. Er senkte die Zölle für fast alle Handelspartner zunächst für 90 Tage auf zehn Prozent.

Für China erhöhte Trump die Einfuhrabgaben dagegen ein weiteres Mal, sie liegen nun bei 145 Prozent.

Zölle gegen alle

Trump hatte am 2. April einen Mindestzollsatz von zehn Prozent für alle Handelspartner verkündet. Für rund 60 Länder verhängte er teils noch deutlich höhere Aufschläge.

Für die EU waren Zölle von 20 Prozent vorgesehen. Unter den Ländern mit den höchsten Zollsätzen waren etwa Kambodscha mit 49 Prozent, Laos mit 48 Prozent und Vietnam mit 46 Prozent.

Wenige Stunden nach Inkrafttreten dieser höheren Zölle am Mittwoch dieser Woche ruderte der US-Präsident jedoch zurück.

Er verkündete eine "Pause" für 90 Tage, die mit Veröffentlichung seines Dekrets am Donnerstag in Kraft trat. Allerdings setzt er die Zölle für diese Zeit nicht vollständig aus wie von Ökonomen gefordert, sondern lässt den Mindestsatz von zehn Prozent bestehen.

Das ist für die EU und die die meisten Handelspartner immer noch deutlich mehr als das vorherige durchschnittliche Zollniveau.

Für einige Produktgruppen kann der Zollsatz zudem weiterhin höher liegen.

Zollstreit mit China

Für China gilt Trumps Kehrtwende bei den Zöllen explizit nicht. Im Gegenteil: Für das Land erhöhte Trump den Zollsatz auf insgesamt 145 Prozent, wie das Weiße Haus nun klarstellte.

Trump hatte zuvor von 125 Prozent gesprochen. Dazu addiert sich aber ein Aufschlag von 20 Prozent vom März, den die US-Regierung mit dem Schmerzmittel Fentanyl aus China begründet, das in den USA als Droge verkauft wird.

Seine harte Linie gegen Peking begründet Trump mit den Gegenzöllen, die China verhängt hat.

Mit der Ankündigung vom vergangenen Mittwoch schaffte Trump zudem für Lieferungen aus China die Zollbefreiung für kleinere Pakete mit einem Warenwert unter 800 Dollar ab.

Von dieser Regelung profitieren vor allem die Online-Plattformen Shein und Temu. Den darauf fällig werdenden Zollsatz erhöhte der US-Präsident im Folgenden auf 90 Prozent.

Welche Ausnahmen es gibt

Einige Waren wie Kupfer, Arzneimittel, Halbleiter, Holz, Gold und "bestimmte Mineralien" sind nach Angaben des Weißen Hauses von den allgemeinen Zöllen ausgenommen.

Auch Kanada und Mexiko sind von den in der vergangenen Woche angekündigten Zöllen nicht betroffen. Auf Importe aus den beiden Nachbarstaaten hatte Trump bereits am 4. März Zölle von 25 Prozent verhängt, für einen Großteil der Einfuhren setzte er diese Zölle jedoch wenig später bis auf Weiteres aus.

Auch für Kuba, Belarus, Nordkorea und Russland gelten die neuen Zölle nicht.

Dazu erklärte das Weiße Haus, diese Länder seien bereits mit Sanktionen belegt, die "jeden sinnvollen Handel ausschließen".

Branchenzölle und weitere Aufschläge

US-Zölle auf Autoimporte traten bereits vor einer Woche in Kraft und betragen 25 Prozent. Der allgemeine Zollsatz von zehn Prozent wird darauf nicht noch einmal aufgeschlagen.

Gleiches gilt für Importaufschläge ebenfalls in Höhe von 25 Prozent auf Stahl- und Aluminiumprodukte, die seit dem 12. März gelten. Mitarbeiter des Weißen Hauses sagten zudem, dass Trump branchenspezifische Zölle auch für Halbleiter, Arzneimittel und wichtige Mineralien erwäge.

Unabhängig davon kann seit Anfang April ein Strafzoll von 25 Prozent gegen Länder erhoben werden, die Öl und Gas aus dem linksautoritär regierten Venezuela beziehen.

Diese Maßnahme könnte besonders China und Indien hart treffen, wohin das südamerikanische Land unter dem Druck von US-Sanktionen einen Teil seiner Exporte verlagert hatte. Trump hat einen ähnlichen Strafzoll für Käufer von russischem Erdöl angedroht für den Fall, dass es keine Einigung für ein Ende des Ukraine-Krieges gibt.

mb/pe/lob

KW

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