Wagenknecht: Union und SPD verhandeln an Wirtschaftskrise vorbei

(AFP) BSW-Chefin Sahra Wagenknecht hat nach dem jüngsten Börsenabsturz Union und SPD scharf kritisiert. "Die neue Bundesregierung verhandelt an der Wirtschaftskrise vorbei", sagte sie der Zeitung "Welt" laut Vorabmeldung vom Montag.

"Börsen und Weltwirtschaft schmieren ab, und die Bundesregierung verliert sich im Klein-Klein eines völlig aus der Zeit gefallenen Koalitionsvertrages. Es deutet alles darauf hin, dass die deutsche Wirtschaft noch weiter in den Abwärtsstrudel gerät."

Es gehe nicht um die Zukunft von SPD-Chefin Saskia Esken, "die die Menschen in Deutschland eher weniger bewegt, sondern um die Zukunft Tausender Betriebe und Arbeitsplätze in unserem Land".

Wagenknecht forderte die Intensivierung der wirtschaftlichen Beziehungen zu den BRIC-Staaten (Brasilien, Russland, Indien und China) und "eine massive Steigerung öffentlicher Investitionen im Inland".

In den Zeitungen der Funke Mediengruppe rief Wagenknecht CDU-Chef Friedrich Merz und SPD-Chef Lars Klingbeil dazu auf, "zu einem großen Anti-Krisengipfel" einzuladen.

Die BSW-Chefin warnte vor einer heraufziehenden Weltwirtschaftskrise, "die die deutsche Wirtschaft auf die Intensivstation befördern" könne.

Im Zuge des globalen Handelskonflikts, den die Zölle von US-Präsident auslösten, gab es am Montag weltweit hohe Kursverluste. Der deutsche Aktienindex Dax stürzte zu Handelsbeginn zeitweise um zehn Prozent ab, in Asien ging es noch weiter nach unten.

Union und SPD führen aktuell Koalitionsverhandlungen zur Bildung einer neuen Bundesregierung.

Diese gingen am Montag wohl in die entscheidende Woche. Sie sei "sehr zuversichtlich, dass es auch gelingen könnte, in dieser Woche fertig zu werden", sagte vor einer neuen Verhandlungsrunde Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD).

Schwesig gehört der Hauptverhandlungsrunde an.

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