2024-10-17 13:29:09
Migration
Politik

EU-Migrationspolitik: Reform und Menschenrechte

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Die Europäische Union debattiert erneut über ihren Ansatz zur Migration, wobei Diskussionen auf einem jüngsten Gipfel unterschiedliche Perspektiven und Pläne hervorheben. Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz hat die Notwendigkeit einer schnellen Umsetzung des EU-Asylpakts betont, der ursprünglich bis 2026 vollständig in Kraft treten sollte. Scholz bleibt skeptisch gegenüber der Wirksamkeit von Abschiebezentren in Drittländern, wie Italiens Initiative, Asylsuchende nach Albanien zu verlegen. Er besteht darauf, dass Abschiebungen dem europäischen Recht entsprechen müssen.

Die italienische Premierministerin Giorgia Meloni hat ihre Erfahrungen mit ausgelagerten Abschiebezentren geteilt und plädiert für pragmatische Lösungen. Der litauische Präsident Gitanas Nauseda unterstützt die Erkundung von 'sicheren Häfen' außerhalb der EU, während der griechische Premierminister Kyriakos Mitsotakis nach innovativen Wegen ruft. Die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat Gesetzgebung vorgeschlagen, um Abschiebungen von Migranten zu beschleunigen, mit dem Ziel, Systemlücken zu schließen, die es Migranten ermöglichen, in der EU zu bleiben.

Trotz einer einheitlichen Haltung zu strengeren Regeln unterscheiden sich die EU-Länder in den Umsetzungsdetails. Polen hat damit gedroht, an seiner Grenze zu Belarus das Asylrecht auszusetzen, ein Schritt, der von der EU-Kommission kritisiert wird. Die Niederlande und Ungarn äußern den Wunsch, sich von gemeinsamen Regeln abzumelden, eine Vorstellung, die Vertragsänderungen erfordert.

Das italienisch-albanische Modell, bei dem die Asylanträge von Migranten in Albanien bearbeitet werden, steht unter der Beobachtung von Menschenrechtsorganisationen. Sie warnen vor der Umgehung von EU-Standards und potenziellen Menschenrechtsverletzungen. Scholz hat solche Modelle als unzureichend für ein Land wie Deutschland abgelehnt.

Die fortlaufende Migrationsdebatte der EU unterstreicht die Herausforderung, Reformen mit Menschenrechten in Einklang zu bringen, da die Mitgliedstaaten versuchen, Politik über unterschiedliche nationale Interessen hinweg zu harmonisieren.

Tagesschau - Aktuelle Nachrichten aus Europa
17. Oktober 2024 um 09:15

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Stand: 17.10.2024 11:15 Uhr Über kaum ein Thema debattiert die EU so anhaltend kontrovers wie die Asyl- und Migrationspolitik. Auch der Asylpakt vom Mai hat daran nichts geändert. Nun beschäftigt das Thema erneut einen EU-Gipfel. Wer will dabei was? Der Umgang mit illegaler Migration könnte beim EU-Gipfel die Gespräche am großen Tisch im Brüsseler Europa-Gebäude dominieren. So ist es jedenfalls aus vielen Mitgliedstaaten vorab zu hören. In den ersten neun Monaten des Jahres haben 166.000 Mensc..
stern
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tz
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Frankfurter Rundschau
17. Oktober 2024 um 10:55

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Der Asyl-Streit in der EU bleibt ungelöst. Einige hoffen auf Zusammenarbeit mit Drittstaaten wie Türkei, Tunesien oder Marokko, doch ein Experte sieht dies kritisch. Kooperationen seien möglich, aber kein "Gamechanger". Auch Abschiebungen nach Syrien unter Diktator Baschar al-Assad sowie Italiens Asylzentrum in Albanien für 650 Millionen Euro sind umstritten. Migrationsfeindliche Staaten wie Polen und Ungarn verweigern sich, während Deutschland und Frankreich Teile des GEAS-Pakets vorziehen wo..
KW

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