2024-10-22 17:55:09
Migration
Politik

Italiens umstrittenes Albanien-Migrationsmodell unter Prüfung

Bild mit freundlicher Genehmigung von : AFP (ADNAN BECI)

Die italienische Regierung unter der Leitung von Premierministerin Giorgia Meloni treibt einen als "Albanien-Modell" bekannten Plan voran, um die Ankunft von Migranten zu verwalten. Diese Strategie sieht vor, monatlich bis zu 3.000 Migranten in Offshore-Zentren in Albanien unterzubringen. Ziel ist es, die Bearbeitung von Asylanträgen und Abschiebungen in sogenannte 'sichere' Länder zu beschleunigen.

Dieses Vorgehen steht jedoch vor erheblichen rechtlichen Herausforderungen. Ein Gericht in Rom erklärte die Abschiebung von Migranten nach Albanien für illegal und stellte die Einstufung von Ländern wie Bangladesch und Ägypten als sichere Herkunftsländer in Frage. Dieses Urteil gefährdet die Durchführbarkeit des 700-Millionen-Euro-Projekts, das darauf abzielt, irreguläre Migration abzuschrecken.

Trotz der gerichtlichen Rückschläge ist Meloni entschlossen, fortzufahren und schlägt ein Dekret vor, um die Befugnis zur Bestimmung sicherer Länder direkt auf die Regierung zu übertragen. Dieser Schritt zielt darauf ab, rechtliche Hindernisse zu umgehen und die Partnerschaft mit Albanien zu stärken.

Das Modell hat das Interesse anderer europäischer Länder geweckt, wobei Führungspersönlichkeiten wie der ungarische Viktor Orbán ähnliche Offshore-Zentren in Nordafrika vorschlagen. Der Plan hat jedoch Kritik von Menschenrechtsorganisationen und Oppositionsparteien auf sich gezogen, die argumentieren, dass er gegen EU-Gesetze und ethische Standards verstößt.

Die Präsidentin der EU-Kommission, Ursula von der Leyen, hat zu "innovativen Lösungen" aufgerufen, um die Herausforderungen der Migration zu bewältigen, und stattdessen eine umfassendere EU-Asylreform vorgeschlagen. In der Zwischenzeit sorgt die Debatte über sichere Länder und die ethischen Implikationen solcher Abkommen weiterhin für Kontroversen in ganz Europa.

Die Situation unterstreicht die wachsenden Spannungen innerhalb der EU über Migrationspolitiken, da Länder wie Ungarn und die Slowakei auf eine externalisierte Asylbearbeitung drängen, während andere für humanere und integrierte Lösungen plädieren.

EuroNews
21. Oktober 2024 um 20:20

Meloni will Albanien-Modell mit Erlass über sichere Herkunftsländern retten

Politik
Italienische Regierung verabschiedet Erlass, um Liste sicherer Herkunftsländer zu ändern, um Umsetzung umstrittenes Migrationsabkommen mit Albanien zu erleichtern. Gericht in Rom erklärt Rückführung von Migranten nach Albanien für illegal, da Herkunftsländer "unsicher". Meloni will Entscheidungsgewalt über sichere Länder der Regierung übertragen.
Frankfurter Rundschau
22. Oktober 2024 um 13:29

Zum Scheitern verurteilt

Politik
Italiens Offshore-Modell, das Meloni per Dekret nach Albanien bringen will, ist menschenrechtlich fragwürdig, löst keine Probleme und verschlingt Millionen. Meloni versucht, die Justiz zu umgehen, um ihr Vorhaben durchzusetzen, obwohl es Großbritannien bereits scheiterte.
Frankfurter Rundschau
22. Oktober 2024 um 12:29

Video: Was hat Albanien eigentlich vom „Albanien-Modell“?

Politik
In Albanien stehen Asylzentren für Migranten bereit. Das gehört zum sogenannten „Albanien-Modell“, einem Deal mit Italien, um Geflüchtete von der EU fernzuhalten. Aber warum stehen die Zentren gerade in Albanien?
tz
22. Oktober 2024 um 12:29

Video: Was hat Albanien eigentlich vom „Albanien-Modell“?

Politik
Albanien hat ein Abkommen mit Italien unterzeichnet, um Flüchtlinge im Mittelmeer abzufangen und in gefängnisähnlichen Asylzentren in Albanien unterzubringen, bis ihre Asylanträge bearbeitet werden. Menschenrechtsorganisationen kritisieren diese Zentren wegen Verletzung des EU-Rechts. Unklar ist, was Albanien selbst von diesem sogenannten 'Albanien-Modell' profitiert.
KW

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