Spannungen in Georgien über EU-Beitrittsverzögerung
In den letzten Tagen hat Georgien erhebliche Unruhen erlebt, nachdem Premierminister Irakli Kobakhidze bekannt gab, die EU-Beitrittsgespräche bis 2028 zu verschieben. Diese Entscheidung hat weit verbreitete Proteste ausgelöst, bei denen Demonstranten mit den Polizeikräften in der Hauptstadt Tiflis aneinandergerieten. Die Situation eskalierte, als die Polizei Tränengas und Wasserwerfer einsetzte, um die Menge zu zerstreuen, was zu 43 Festnahmen und Verletzungen sowohl bei Demonstranten als auch bei Beamten führte.
Die Proteste heben eine wachsende Kluft zwischen der pro-europäischen Bevölkerung und der regierenden Partei Georgischer Traum hervor, die zunehmend für ihre pro-russische Haltung und autoritären Tendenzen kritisiert wird. Präsidentin Salome Surabischwili, die sich mit den Demonstranten solidarisiert, hat die Aktionen der Regierung offen verurteilt und sie beschuldigt, 'Krieg' gegen ihr eigenes Volk zu führen. Sie schloss sich den Demonstranten an und stellte in einer symbolischen Konfrontation die Loyalität der Polizeikräfte in Frage.
Die Entscheidung der Regierung wurde nicht nur im Inland, sondern auch international kritisiert. Die Europäische Union, die Georgien Ende 2023 den Kandidatenstatus gewährt hatte, hat den Beitrittsprozess eingefroren, da sie Bedenken über jüngste Gesetze hat, die als repressiv und russischen Einfluss widerspiegelnd angesehen werden. Das EU-Parlament hat die Ergebnisse der georgischen Wahlen im Oktober abgelehnt, neue Wahlen gefordert und Bedenken über die Wahlintegrität geäußert.
Die Proteste spiegeln das breitere Problem der Identität und Richtung innerhalb Georgiens wider, das zwischen seinen historischen Bindungen zu Russland und dem Wunsch nach Integration in die Europäische Union hin- und hergerissen ist. Mit etwa 80 % der Georgier, die laut jüngsten Umfragen die EU-Mitgliedschaft unterstützen, hat die Entscheidung der Regierung, die Beitrittsgespräche zu stoppen, leidenschaftlichen Widerstand und Unruhen ausgelöst.
Da die Spannungen anhalten, hat die Opposition zu weiteren Protesten aufgerufen und ihre Entschlossenheit bekräftigt, ihre europäischen Bestrebungen zu verteidigen. Die sich entfaltenden Ereignisse in Georgien unterstreichen den Kampf des Landes um seine politische Zukunft und geopolitische Ausrichtung.
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