Die laufenden internationalen Verhandlungen in Busan, Südkorea, zielen darauf ab, das drängende Problem des Plastikmülls anzugehen. Ein Entwurf eines Abkommens hebt jedoch erhebliche Meinungsverschiedenheiten unter den teilnehmenden Ländern hervor. Im Zentrum der Debatte stehen Unterschiede bei der Einführung von Kontrollen über die globale Plastikproduktion, eine Maßnahme, die von der High Ambition Coalition (HAC) unterstützt wird, zu der auch Nationen aus Europa, Afrika und Asien gehören. Im Gegensatz dazu lehnen ölproduzierende Länder wie Saudi-Arabien solche Regelungen ab und betonen ihre wirtschaftlichen Interessen.
Der Entwurf enthält auch keine endgültige Liste schädlicher Chemikalien, die mit Kunststoffen in Verbindung stehen, und verschiebt diese Diskussionen auf zukünftige Konferenzen. Ebenso bleibt ein Abschnitt über gesundheitliche Auswirkungen vage, mit der Möglichkeit, ihn vollständig zu streichen. Diese Auslassungen spiegeln die größere Kluft zwischen Ländern wider, die von fossilen Brennstoffwirtschaften abhängig sind, und denen, die für strenge Umweltmaßnahmen eintreten.
Frustration ist bei kleineren Nationen spürbar, insbesondere bei Inselstaaten, die stark unter der Meeresverschmutzung leiden. Delegierte aus diesen Regionen, wie Andrew Yatilman aus Mikronesien, äußern sich lautstark über die dringende Notwendigkeit entschlossener Maßnahmen. Sie argumentieren, dass ohne signifikante Reduzierungen der Plastikproduktion die Umweltschäden weiter eskalieren werden.
Umweltorganisationen warnen davor, ein Abkommen mit niedrigen Ambitionen zu akzeptieren, und betonen, dass ohne robuste Maßnahmen das Abkommen unwirksam sein wird. Die derzeitige globale Situation ist ernst, da die Plastikproduktion seit 2000 verdoppelt wurde und bis 2060 voraussichtlich verdreifacht wird. Alarmierend ist, dass über 90% des Plastiks nicht recycelt werden, was zu weit verbreiteter Verschmutzung führt, die mittlerweile sogar abgelegene Umgebungen durchdringt.
Während die Verhandlungen voranschreiten, bleibt das Ergebnis ungewiss. Die Herausforderung besteht darin, die Interessen von Nationen, die auf fossile Brennstoffe angewiesen sind, mit denen in Einklang zu bringen, die sich für eine nachhaltige Zukunft einsetzen. Ohne Konsens könnte der globale Kampf gegen Plastikverschmutzung ins Stocken geraten.