Türkei öffnet Dialog mit Kurden
In einer bedeutenden politischen Entwicklung hat die Türkei Vertretern der pro-kurdischen Oppositionspartei DEM gestattet, den inhaftierten PKK-Führer Abdullah Öcalan zu besuchen. Diese Entscheidung markiert den ersten derartigen Besuch seit Jahren und signalisiert einen möglichen Wandel in der türkischen Herangehensweise an den langanhaltenden Konflikt mit der PKK, die von der Türkei, der EU und den USA als terroristische Organisation eingestuft wird.
Abdullah Öcalan, der 1999 gefangen genommen wurde, verbüßt eine lebenslange Haftstrafe in nahezu vollständiger Isolation auf der Insel Imrali. Die kürzliche Genehmigung eines Besuchs durch die DEM-Mitglieder Sirri Süreyya Önder und Pervin Buldan folgt einem Vorschlag von Devlet Bahceli, dem Vorsitzenden der Partei der Nationalistischen Bewegung (MHP), der Öcalan vorschlug, für die Auflösung der PKK zu plädieren und in einer parlamentarischen Ansprache der Gewalt abzuschwören. Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat diese Initiative unterstützt und auf einen möglichen neuen Friedensprozess hingewiesen.
Dieser Besuch folgt auf Öcalans ersten Familienbesuch seit 2020 und wird von einigen Beobachtern als Schritt in Richtung einer Versöhnung des jahrzehntelangen Konflikts angesehen. Die MHP, ein Regierungspartner, hat auch die mögliche Freilassung Öcalans als Teil einer umfassenderen Friedensstrategie diskutiert. Während frühere Friedensversuche, insbesondere 2015, gescheitert sind, deutet das aktuelle politische Klima auf ein erneutes Interesse an einem Dialog hin.
Der Schritt der Türkei wird als Versuch gesehen, innere Konflikte anzugehen und die Beziehungen zu stabilisieren, insbesondere angesichts regionaler Spannungen mit der YPG-Miliz in Syrien, die von der Türkei als mit der PKK verbündet betrachtet wird. Die Ergebnisse dieser Entwicklungen könnten erhebliche Auswirkungen auf die Innenpolitik und die regionalen Dynamiken haben.
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