2024-11-15 23:55:08
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COP29 in Baku: Klimafinanzierung und geopolitische Spannungen dominieren

Bild mit freundlicher Genehmigung von : AFP (ALEXANDER NEMENOV)

Die UN-Klimakonferenz COP29 in Baku, Aserbaidschan, hat weltweit heftige Kritik und Kontroversen ausgelöst. Von geopolitischen Spannungen über die Dominanz fossiler Brennstoffinteressen bis hin zu den Herausforderungen der Klimafinanzierung: Die Konferenz steht unter erheblichem Druck, konkrete Fortschritte zu erzielen, während die Zeit drängt.

Kritik an Aserbaidschan als Gastgeberland
Die Wahl Aserbaidschans als Gastgeber der COP29 wurde von Aktivisten, Beobachtern und Delegierten scharf kritisiert. Präsident Ilham Aliyev heizte die Spannungen weiter an, indem er Frankreich Menschenrechtsverletzungen vorwarf, was zum Boykott der Konferenz durch den französischen Umweltminister führte. Seine Äußerungen, fossile Brennstoffe seien „Gaben Gottes“, verstärkten die internationale Kritik. Auch die Dominanz fossiler Brennstoffinteressen war ein zentrales Problem: Über 1.700 Lobbyisten der Industrie nahmen an der Konferenz teil, was Vergleiche mit Tabaklobbyisten auf einer Lungenkrebs-Konferenz hervorrief. Trotz Forderungen nach strengeren Kriterien für Gastgeberländer bleibt die Glaubwürdigkeit der Verhandlungen durch diese Entwicklungen stark beeinträchtigt.

Fokus auf Klimafinanzierung
Ein zentrales Thema der COP29 ist die Klimafinanzierung. Delegierte diskutieren über die Bereitstellung von mindestens 1 Billion Dollar jährlich, um Entwicklungsländer bei Klimainitiativen und Anpassungsmaßnahmen zu unterstützen. Entwicklungsländer fordern sogar 1,3 Billionen Dollar, während Industrieländer auf eine stärkere Beteiligung von wohlhabenden Staaten wie China und den Golfstaaten drängen. Die deutsche Delegation betont die Notwendigkeit, die finanzielle Unterstützung zu erhöhen und gleichzeitig einen globalen Ausstieg aus der Kohle voranzutreiben. Trotz der Unsicherheiten bleibt Optimismus bestehen, dass die Klimafinanzierung ein entscheidender Hebel für die Erreichung globaler Klimaziele sein könnte.

Geopolitische Spannungen und Rückschläge
Die Verhandlungen werden durch geopolitische Konflikte und externe politische Einflüsse erschwert. Der plötzliche Rückzug Argentiniens von der Konferenz und die Wahl von Donald Trump in den USA, die eine fossil-fokussierte Politik erwarten lässt, werfen Schatten auf die Gespräche. Gleichzeitig drängen Umweltorganisationen und Aktivisten auf Rechenschaftspflicht und konkrete Maßnahmen, um historische CO2-Verantwortlichkeiten anzuerkennen. Proteste in Baku fordern reiche Nationen auf, ihre Versprechen einzuhalten und ihre Klimaverpflichtungen zu erfüllen.

Hoffnung auf Fortschritte
Trotz der Herausforderungen gibt es auch positive Entwicklungen. Die Verabschiedung der „Grünen Digitalen Aktion“, die digitale Technologien zur Reduzierung von Emissionen und Verbesserung der Klimaresilienz einsetzt, zeigt innovative Ansätze. Zudem setzt sich die EU zusammen mit Deutschland aktiv für konkrete Ergebnisse ein und sieht den Übergang zu erneuerbaren Energien als unvermeidlich an. Die Konferenz könnte wichtige Weichenstellungen für einen neuen Finanzrahmen nach 2025 bieten und damit Entwicklungsländern substanzielle Unterstützung bieten.

Fazit
Die COP29 in Baku steht im Spannungsfeld zwischen massiver Kritik, geopolitischen Hürden und ambitionierten Klimazielen. Die Verhandlungen unterstreichen die dringende Notwendigkeit, den Worten Taten folgen zu lassen. Ob die Konferenz tatsächlich konkrete Ergebnisse liefert oder als Symbol für versäumte Chancen in die Geschichte eingeht, bleibt abzuwarten. Klar ist jedoch, dass die globale Gemeinschaft entschlossene und transformative Maßnahmen ergreifen muss, um die Klimakrise wirksam zu bekämpfen.

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