Ökonom kritisiert irreführende Versprechen
Marcel Fratzscher, Leiter des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), hat die politischen Parteien aller Spektren scharf dafür kritisiert, irreführende Wahlversprechen abzugeben. Er wirft diesen Parteien vor, die Fähigkeit der Wähler zu unterschätzen, mit der Wahrheit umzugehen, und sich in einem Bieterkampf unrealistischer Zusagen zu engagieren. Fratzschers Berechnungen zufolge führt die Freie Demokratische Partei (FDP) mit Versprechen von Steuersenkungen in Höhe von 138 Milliarden Euro, die hauptsächlich den Spitzenverdienern zugutekommen. Es folgt die Union mit 99 Milliarden Euro sowie die Sozialdemokraten (SPD) und die Grünen mit 30 Milliarden bzw. 48 Milliarden Euro.
Fratzscher hebt den erheblichen Investitionsbedarf in Deutschland hervor, der eine erhebliche staatliche Finanzierung erfordert. Er argumentiert, dass jährliche Investitionen von 40 Milliarden Euro in die Infrastruktur wie Straßen, Eisenbahnen und Schulen sowie 30 Milliarden Euro für das Militär entscheidend sind. Diese Beträge, behauptet er, können nicht allein durch die aktuellen Ausgaben gedeckt werden. Er warnt davor, neue Schulden ausschließlich negativ zu sehen, und schlägt vor, dass sie zu verbesserter Infrastruktur, hochwertiger Bildung und schnellerem Internet führen können, die alle für ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum unerlässlich sind.
Der Ökonom betont, dass Deutschland ohne diese notwendigen Investitionen das Risiko eingeht, in Bezug auf wirtschaftlichen Fortschritt zu stagnieren. Er ist der Meinung, dass Schulden als Mittel zur Erreichung wesentlicher öffentlicher Güter und Dienstleistungen gesehen werden sollten und nicht nur als finanzielle Last. Fratzschers Haltung stellt die aktuelle Debatte über Schuldenbremsen in Frage und plädiert für einen ausgewogenen Ansatz, der die potenziellen Vorteile strategischer Kreditaufnahme anerkennt.
Verwandte Nachrichten zum Thema:
Der Presse-Radar zum Thema:
DIW-Chef Fratzscher wirft Parteien unlautere Wahlversprechen vor - DER SPIEGEL
Wirtschaftswachstum in Gefahr: Fratzscher: "Parteien wollen Wähler hinters Licht führen"
Welcome!

infobud.news ist ein KI-betriebener Nachrichtenaggregator, der weltweite Nachrichten vereinfacht und individuell anpassbare Feeds in mehreren Sprachen für maßge- schneiderte Einblicke in Technologie, Finanzen, Politik und mehr bietet. Aufgrund der Diversität der Nachrichten- quellen bietet es präzise und relevante Nachrichtenaktualisierungen, wobei es sich voll und ganz auf die Fakten fokussiert ohne dabei die Meinung zu beeinflussen. Mehr erfahrenExpand