2025-01-03 23:55:08
Diplomacy
Politik
Europa

Baerbock und Barrot bahnen neuen Weg in Syriens politischem Umbruch

Bild mit freundlicher Genehmigung von : AFP (OMAR HAJ KADOUR)

In einem bedeutenden diplomatischen Schritt besuchten die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock und ihr französischer Amtskollege Jean-Noël Barrot Damaskus, um sich mit der neuen syrischen Führung zu befassen. Der Besuch markierte das erste hochrangige europäische Engagement seit dem Sturz von Baschar al-Assad und spiegelte einen vorsichtigen Optimismus gegenüber dem politischen Übergang in Syrien wider.

Ahmed al-Scharaa, der De-facto-Führer und Chef der islamistischen Gruppe Hayat Tahrir al-Sham (HTS), regiert nun Syrien nach Assads Sturz. Die EU-Delegation, die sowohl Deutschland als auch Frankreich repräsentiert, betonte die Notwendigkeit eines friedlichen Übergangs, der alle gesellschaftlichen Gruppen, einschließlich Minderheiten und Frauen, einbezieht. Baerbock und Barrot hoben hervor, dass jede europäische Unterstützung davon abhängt, dass die neue Regierung Inklusivität gewährleistet und die Menschenrechte wahrt.

Die diplomatische Mission umfasste Gespräche mit der Übergangsregierung und Besuche an symbolträchtigen Orten wie dem berüchtigten Sednaya-Gefängnis, um das düstere Erbe des Assad-Regimes hervorzuheben. Baerbock unterstrich die Bedeutung von Wahlen für einen legitimen Neuanfang in Syrien und bestand auf dem Schutz aller Zivilisten und Minderheiten.

Das Engagement Europas zielt darauf ab, Syrien zu stabilisieren und einen weiteren Flüchtlingszustrom in die EU zu verhindern. Dennoch bleibt Skepsis hinsichtlich der Transformation der HTS in ein politisches Gebilde. Der Besuch behandelte auch regionale Beziehungen, wobei Syrien darauf abzielt, die Beziehungen, insbesondere zu den Golfstaaten, angesichts der anhaltenden Wirtschaftssanktionen wieder aufzubauen.

Der vorsichtige Ansatz der EU spiegelt die Komplexität der syrischen Nachkriegssituation wider, in der Versöhnungs- und Wiederaufbaubemühungen die Forderungen nach Gerechtigkeit mit pragmatischer Diplomatie in Einklang bringen müssen. Während regionale Mächte wie Saudi-Arabien mit der neuen syrischen Führung in Kontakt treten, ist Europas Rolle bei der Ermöglichung eines friedlichen Übergangs entscheidend, wenn auch mit Herausforderungen behaftet.

Berliner Zeitung
3. Januar 2025 um 05:25

Syrien: Annalena Baerbock in Damaskus eingetroffen

Politik
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock und ihr französischer Kollege Jean-Noël Barrot sind zu einem Besuch bei der neuen syrischen Führung in Damaskus eingetroffen. Sie wollen im Auftrag der EU-Außenbeauftragten Kaja Kallas Gespräche mit Vertretern der von Rebellen gebildeten Übergangsregierung führen.
zdf
3. Januar 2025 um 17:10

Wer sind die neuen Machthaber in Syrien?

Politik
Ahmed al-Scharaa scheint sich der Ängste religiöser Minderheiten in Syrien bewusst zu sein und trifft sich mit christlichen Würdenträgern. Allerdings sorgen sexistische Kommentare des Regierungssprechers Obeida Arnaout über die Rolle von Frauen für Bedenken, sowohl bei ausländischen als auch syrischen Partnern.
rp_online
3. Januar 2025 um 16:52

Geschlossenen deutschen Botschaft: Baerbock macht in Damaskus Selfie mit Wulff-Porträt

Politik
Außenministerin Baerbock besichtigte die seit 2012 aus Sicherheitsgründen geschlossene deutsche Botschaft in Damaskus; machte ein Selfie vor einem Porträt des damaligen Bundespräsidenten; musste die Räumlichkeiten bei Taschenlampen-Licht besichtigen, da es einen Stromausfall gab; ein lokaler Angestellter, der seit 26 Jahren für die Botschaft arbeitet, führte sie durch das Haus; der damalige Botschafter war 2011 aus Protest abgezogen worden; ob und wann die Botschaft wiedereröffnet wird, hängt..
gmx
3. Januar 2025 um 16:48

Baerbock mit eindringlicher Warnung an syrische Übergangsregierung

Politik
Baerbock und Barrot warnen syrische Übergangsregierung unter Ahmed al-Scharaa, der früher als Abu Mohammed al-Dscholani der HTS-Rebellengruppe vorstand, vor Rückfall in islamistische Strukturen. Forderung nach inklusivem politischem Prozess für Wiedereröffnung der deutschen Botschaft in Damaskus, die seit 2012 nach Protest gegen Vorgehen von Machthaber Baschar al-Assad geschlossen ist. Baerbock macht Selfie vor Porträt des damaligen Bundespräsidenten Wulff.
KW

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